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Katmandu
Katmạndu,
 
Kathmạndu, Hauptstadt von Nepal, 1 340 m über dem Meeresspiegel, mit (1997) 491 100 Einwohnern (1961: 122 800 Einwohner) größte Stadt des Landes; bildet mit den ebenfalls im fruchtbaren, von Himalajabergen umgebenen Katmandutal (rd. 30 km lang, rd. 20 km breit; UNESCO-Weltkulturerbe) liegenden Städten Patan und Bhadgaon eine Agglomeration mit (1993) 900 000 Einwohnern. Die Königliche Nepalesische Akademie in Katmandu wurde 1957, die Universität 1959 gegründet, ferner amerikanisches, britisches und französisches Kulturzentrum, Nationalbibliothek, -archive und -museum. Trotz des städtischen Gepräges von Katmandu lebt über die Hälfte der Bevölkerung von der Landwirtschaft, ferner gibt es Holzverarbeitung (z. B. Sperrholzherstellung), Herstellung kunstgewerblicher Artikel, Nahrungsmittelindustrie und eine Zementfabrik; bedeutender Touristenverkehr; internationaler Flughafen. Von der Eisenbahnstation Raxaul (Indien) wurde 1953-56 eine Straße nach Katmandu erbaut (221 km) und 1963-67 zur Grenze zu China (Tibet) weitergeführt (104 km). Die Straße von Katmandu nach Pokhara (im Westen) wurde 1969 eröffnet. Wichtig für den Transport von Massengütern ist die Lastenseilbahn (70 km) zwischen Katmandu und Hitaura (im Süden), die 1964 in Betrieb genommen wurde, eine Teilstrecke schon 1960.
 
Stadtbild:
 
Reste buddhistischer Klöster und Skulpturen bezeugen Besiedlungen seit dem 3. Jahrhundert Das heutige Stadtbild mit den typischen roten Ziegelbauten und ihrem Holzschnitzwerk geht zum Teil auf das 16.-18. Jahrhundert zurück, die Zeit, in der der große Königspalast mit dem dreigeschossigen Haupttempel Taleju (um 1560), dem Degutaletempel (Ende 16. Jahrhundert) und weitere Anbauten um insgesamt zehn Innenhöfe errichtet wurden. Nahe der Stadt mit ihrer Vielzahl kleiner hinduistischer Tempel befinden sich die großen buddhistischen Kloster- und Stupabauten, u. a. Svayambhunath und Bodnath.
 
Geschichte:
 
Katmandu, fast ununterbrochen Hauptstadt des Katmandutals (unter den Dynastien der Licchavi, etwa 300-879, und der Malla, um 1200-1769, seit 1482 als eigenes Königreich), erhielt seinen Namen nach dem Kasthamandapa (»Holzgebäude«) genannten, heute noch existierenden Hallenbau, dessen Anfänge wohl bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen. 1768 wurde Katmandu Regierungssitz der nepalesischen Gurkhadynastie.

Universal-Lexikon. 2012.