Karlfeldt,
Erik Axel, schwedischer Dichter, * Karlbo (Gemeinde Folkärna, Verwaltungsbezirk Kopparberg) 20. 7. 1864, ✝ Stockholm 8. 4. 1931; war Lehrer in Stockholm; seit 1904 Mitglied der Schwedischen Akademie, seit 1912 deren ständiger Sekretär; erhielt 1931 postum den Nobelpreis für Literatur, den er vorher abgelehnt hatte. Karlfeldt war bei seinem Tod einer der populärsten schwedischen Dichter. Diese Beliebtheit verdankte er fast ausschließlich den in seiner Heimat Dalarna wurzelnden Bauerngedichten, in denen der gebildete Landmann Fridolin bald als selbstständige Gestalt, bald als Alter Ego des Dichters auftritt (»Fridolins visor«, 1898; deutsch »Fridolins Lieder«). Hier und in den schon 1895 veröffentlichten »Vildmarks- och kärleksvisor« entwickelte er eine mystische Auffassung von der Natur, in deren Tagesablauf der Mensch eingebettet ist. Dabei haben seine realistisch-epischen, von meisterlicher Sprachbeherrschung zeugenden Gedichte oft einen für die schwedische Neuromantik ungewöhnlich religiösen Ton. In dem 1906 erschienenen Gedichtband »Flora och Pomona« wird das Verhältnis Karlfeldts zur Bauernromantik doppelbödiger; Versöhnung mit der Heimat scheint jetzt erst im Tod möglich. »Flora och Bellona« (1918) enthält v. a. konservative Zeitlyrik, während »Hösthorn« (1927) in die Welt Fridolins zurückkehrt, wobei der Ausdruck der Sprache gegenüber den früheren Sammlungen einfacher und direkter ist.
K.-I. Hildeman: En löskekarl. En Karlfeldtsbok (Stockholm 1977);
Universal-Lexikon. 2012.