IBM-PC
[Abk. für IBM Personal Computer], 1981 von IBM vorgestellter erster PC, auf dessen Basis alle weiteren PCs entwickelt worden sind. Er verfügte über den Prozessor 8088 von Intel, einen Arbeitsspeicher mit einer Kapazität von 64 KByte, ein Diskettenlaufwerk und einen Anschluss für einen Kassettenrekorder. Als Betriebssystem wurde DOS von Microsoft bzw. dessen IBM-Abwandlung PC-DOS benutzt.
Technikpuristen waren vom IBM-PC enttäuscht, denn es gab bereits leistungsfähigere Komponenten auf dem Markt. Der Chip war zu schwach für eine gute Grafikdarstellung, Die Architektur von DOS wurde als unzureichend kritisiert, Daten mussten mithilfe eines Kassettenrekorders gespeichert werden, weil keine Festplatte vorhanden war.
Hintergrund der nicht völlig ausgereiften Zusammensetzung des IBM-PCs war die kurzfristige Entwicklung innerhalb eines Jahres und der angestrebte günstige Preis. Daher mussten viele und nicht die qualitativ hochwertigsten Komponenten angekauft und notdürftig angepasst werden. Dennoch verkaufte sich der erste IBM-PC prächtig; bis 1987 wurden rund drei Millionen Einheiten abgesetzt. Für den durchschlagenden Erfolg war die geringe Spezialisierung des IBM-PCs sehr wesentlich. Prozessor und Betriebssystem wurden danach ausgesucht, dass Anwendungsprogramme für CP/M, ein bis dahin verbreitetes Betriebssystem, ohne Schwierigkeiten auf den IBM-PC übertragen werden konnten. Auch war das System offen für Komponenten anderer Hersteller. Hinzu kam die aufgrund der starken Marktstellung von IBM unterstellte Zukunftsfähigkeit des IBM-PCs, die etwa Großkunden wie Firmen und Behörden zur Entscheidung für dieses System bewog (damals präsentierte sich eine Vielzahl von Computern mit eigenen Standards, deren Komponenten untereinander nicht kompatibel waren, und die mitunter nach wenigen Jahren bereits wieder vom Markt verschwanden).
Der IBM-PC wurde - vor allem in der erweiterten Form des IBM-PC/XT - schnell zu einem faktischen Standard, an dem sich die aufkommenden Konkurrenzprodukte orientierten. PCs anderer Hersteller waren »Clones«, also Nachbauten, die hinsichtlich ihrer Hardware und der einsetzbaren Software zu IBM-PCs kompatibel waren (IBM-kompatibler PC). Von den damals häufigen nicht IBM-kompatiblen PCs sind heute nur noch die Macintosh-Rechner der Firma Apple verbreitet.
Der Erfolg des IBM-PCs begründete nicht nur den Computertyp PC, sondern auch den Aufstieg der Firmen Microsoft und Intel.
Universal-Lexikon. 2012.