Haußmann,
1) Conrad, Politiker, * Stuttgart 8. 2. 1857, ✝ ebenda 11. 2. 1922; zunächst Rechtsanwalt, als Anhänger der süddeutschen Demokraten (Deutsche Volkspartei) Mitglied des württembergischen Landtags (1889-1922) und Mitglied des Reichstags (1890-1922), wo er seit 1918 der Deutschen Demokratischen Partei angehörte. Im Ersten Weltkrieg trat er für die Parlamentarisierung des Deutschen Reichs sowie einen Verständigungsfrieden ein. 1919 war er als Vorsitzender des Verfassungsausschusses maßgeblich an der Ausarbeitung der Weimarer Reichsverfassung beteiligt.
2) Helmut, Politiker, * Tübingen 18. 5. 1943; Diplomkaufmann, seit 1976 Mitglied des Bundestags (FDP), war 1977-84 wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, 1984-88 Generalsekretär der FDP, 1988-91 Bundeswirtschaftsminister.
3) Leander, Theaterregisseur, * Quedlinburg 26. 6. 1959; nach Engagements als Schauspieler wechselte er in den 1980er-Jahren ins Regiefach; seine Inszenierungen gelten als kühne und verblüffende Interpretationen v. a. klassischer Texte. Stationen seiner Arbeit waren u. a. Weimar, Hamburg, Wien, Bochum, wo er 1995-1999 Intendant des Schauspielhauses war, und Berlin. Als Filmregisseur trat Haußmann 1999 mit dem Film »Sonnenallee« hervor, für den er auch das Drehbuch schrieb.
4) Valentin, Komponist, * Gerbstedt (bei Eisleben) zwischen 1565 und 1570, ✝ kurz vor 1614; lebte als Organist und Ratsherr in Gerbstedt; trug mit Ausgaben italienische Liedkompositionen (mit deutschen Texten) und mit eigenen »geselligen« Kompositionen entscheidend zur Verbreitung italienischer Musik in Deutschland bei und lieferte einen frühen Beitrag zur Instrumentalmusik (»Neue Intrade«, 1604).
Universal-Lexikon. 2012.