Großpolen,
1) Woiwodschaft G.Großpolen, poln.polnisch Województwo Wielkopolskie [woje'wudstwɔ vjɛlkɔ'pɔlskjɛ], seit 1999 Woiwodschaft im westlichen und mittleren Teil Polens, 29 826 km2, 3,35 Mio. Einwohner; Verwaltungszentrum ist Posen.
2) poln. Wielkopọlska [vjɛlkɔ-], lateinisch Polonia Maior, eigentlich das »ältere« Polen (im Unterschied zum »jüngeren« Kleinpolen), historische Landschaft im Bereich der mittleren Warthe und ihrem Nebenfluss Prosna; Siedlungsraum der altslawischen Polanen und Kerngebiet der ersten polnischen Staatsbildung unter den Piasten. Die historische Region erstreckte sich etwa von der Oder im Westen bis Kujawien im Osten, grenzte im Norden an Pommern und im Süden an Schlesien. Die Zentren Großpolens (Gnesen, Kalisch und Posen) waren im 13. Jahrhundert Hauptorte von Teilfürstentümern und danach bis ins 18. Jahrhundert von Woiwodschaften. Im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert war Großpolen mit dem Großherzogtum Posen beziehungsweise der preußischen Provinz Posen identisch. Die Bezeichnung Großpolen war nie amtlich.
Universal-Lexikon. 2012.