Geisenheim,
Stadt im Rheingau-Taunus-Kreis, Hessen, auf einem Schwemmkegel am rechten Rheinufer, 96 m über dem Meeresspiegel, 12 800 Einwohner; Fachhochschule (Außenstelle der Fachhochschule Wiesbaden) und Forschungsanstalt für Wein- und Gartenbau, Getränketechnologie und Landschaftspflege; Weinbau.
Die katholische Pfarrkirche Heiliges Kreuz (»Rheingauer Dom«) aus dem 15./16. Jahrhundert wurde 1837-39 von P. Hoffmann mit einer neugotischen Doppelturmfassade ausgestattet. Geisenheim besitzt mehrere repräsentative Adelshöfe (v. a. Schönborner Hof, 1550, Ostein-Palais, 1766-71). Zu Geisenheim gehören der Weinbauort Johannisberg (186 m über dem Meeresspiegel) und der Wallfahrtsort Marienthal (230 m über dem Meeresspiegel). Die Wallfahrtskirche des Klosters Marienthal (1330 geweiht), seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verfallend, wurde 1857/58 im gotischen Stil wieder aufgebaut. Schloss Johannisberg (Anfang 18. Jahrhundert, heute Weingut) wurde 1826-35 von G. Moller umgebaut. Die nahebei stehende ehemalige Klosterkirche (Anfang 12. Jahrhundert) erlitt Kriegszerstörungen und wurde unter Einbeziehung erhaltener Teile 1950-52 neu errichtet.
Die auf dem Boden einer keltischen Siedlung errichtete und 772 erstmals erwähnte Ortschaft Geisenheim unterwarfen die Erzbischöfe von Mainz mit dem Rheingau zu Beginn des 11. Jahrhunderts 1803 fiel Geisenheim an Nassau. 1864 erhielt es Stadtrecht.
Universal-Lexikon. 2012.