Akademik

Geiseltal
Geiseltal,
 
vom linken Saalenebenfluss Geisel durchflossenes, 15 km langes und bis 5 km breites tertiäres Braunkohlenbecken im Landkreis Merseburg-Querfurt, Sachsen-Anhalt, zwischen Mücheln (Geiseltal) und Merseburg (Saale). Die Braunkohlenvorkommen im Geiseltal (bis zu 100 m mächtige Ablagerungen) wurden bis 1993 fast vollständig abgebaut und dabei die Umwelt total zerstört, auch durch Nutzung von Tagebaurestlöchern (z. B. Großkayna) als ungenügend gesicherte Sondermülldeponie für gefährliche Chemierückstände. Nach der ökologischen Sanierung soll das Geiseltal bis zum Jahr 2010/15 geflutet werden. - In der Braunkohle und ihren Begleitschichten fand man zahlreiche Pflanzen- und Tierreste des Mitteleozäns, z. B. Nadelhölzer, Palmen, Edelkastanien, Feigen, Magnolien- und Lorbeergewächse sowie Halbaffen, Urpferde, Raubtiere, Nagetiere, Vögel, Krokodile, Schildkröten, Knochenfische, Krebse. Die Funde werden in Halle (Saale) im Geiseltalmuseum aufbewahrt.
 
Literatur:
 
G. Krumbiegel: Das eozäne G. (1983);
 
Braunkohlenlagerstätte G., bearb. v. G. Knochenhauer (31994).

Universal-Lexikon. 2012.