Gamsachụrdia
[-x-],
1) Konstantin, georgischer Schrifststeller, * Abascha 15. 5. 1893, ✝ Tiflis 17. 7. 1975, Vater von 2); studierte 1911-19 in Leipzig, München und Berlin; verfasste impressionistische Novellen und bedeutende historische Romane über Georgien im 11. und 12. Jahrhundert; übersetzte Dante und Goethe ins Georgische.
2) Swiad, georgischer Schriftsteller und Politiker, * Sugdidi (Mingrelien) 11. 3. 1939, ✝ (Selbstmord) bei Suchumi 31. 12. 1993, Sohn von 1); war Professor für englische und amerikanische Literatur und Übersetzer u. a. von Werken Shakespeares. 1974 beteiligte er sich an der Gründung der »Initiativgruppe zum Schutz der Menschenrechte«, leitete seit 1977 die daraus hervorgegangene »Helsinki-Union« und wurde mehrfach inhaftiert. Gestützt v. a. auf die literarisch-politische »Ilja-Tschawtschawadse-Gesellschaft«, stieg er an die Spitze der nationalgeorg. Unabhängigkeitsbewegung auf. Das von ihm geführte Wahlbündnis »Runder Tisch - Freies Georgien« errang bei den Wahlen zum Obersten Sowjet Georgiens 1990 die absolute Mehrheit; Gamsachurdia wurde im November 1990 zum Parlamentspräsidenten gewählt. Als amtierendes Staatsoberhaupt (seit April 1991) und (von der Bevölkerung im Mai 1991) gewählter Staatspräsident unterdrückte er die politische Opposition sowie die ethnischen Minderheiten. Im Zuge eines bewaffneten Aufstands (ab Ende Dezember 1991) wurde Gamsachurdia Anfang Januar 1992 gestürzt. Die Versuche Gamsachurdias und seiner Anhänger (»Swiadisten«), die Macht militärisch zurückzugewinnen, scheiterten.
Universal-Lexikon. 2012.