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Gallensäuren
Gallensäuren,
 
zu den Steroiden gehörende Gruppe chemischer Verbindungen, die in der Galle von Mensch und Wirbeltieren enthalten sind. Grundkörper der Gallensäuren ist die (in der Natur nicht vorkommende) Cholansäure. In den Leberzellen werden aus Cholesterin die primären Gallensäuren Cholsäure und Chenodesoxycholsäure gebildet und nach Konjugation mit Glykokoll oder Taurin (Glykochol- oder Taurocholsäure; »gepaarte Gallensäuren«) als Lebergalle ausgeschieden. In der alkalischen Galle liegen sie als Natrium- oder Kaliumsalze vor. Durch bakterielle Hydroxylierung im Darm entstehen die sekundären Gallensäuren Desoxycholsäure und Lithocholsäure. Die Gallensäuren und ihre Alkalisalze haben grenzflächenaktive Eigenschaften und sind für die Emulgierung der Fette, die Aktivierung der Lipasen sowie (durch Bindung als Choleinsäuren) die Resorption der Fettsäuren im Darm unentbehrlich; auch andere Substanzen (z. B. Phenole, Alkaloide, Vitamine) können unter Bildung von Choleinsäuren gebunden werden. 90-95 % der ausgeschiedenen Gallensäuren werden im Dünndarm wieder resorbiert und über die Pfortader der Leber zugeführt, von wo aus sie erneut in die Galle gelangen (enterohepatischer Kreislauf).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Verdauung mithilfe von Verdauungssäften
 

Universal-Lexikon. 2012.