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Feuchtmayer
Feuchtmayer,
 
Faichtmayr, Feichtmayr, aus Wessobrunn (bei Weilheim in OB) stammende Künstlerfamilie, deren Mitglieder im 17. und 18. Jahrhundert als Stuckatoren und Bildhauer tätig waren (Wessobrunner Schule); bedeutend:
 
 1) Johann Michael, Bildhauer, Stuckator und Ornamentstecher, getauft Haid (heute zu Raisting) 5. 8. 1709 oder 25. 9. 1710, ✝ Augsburg 4. 6. 1772; schuf hervorragende Stuckdekorationen in den ehemaligen Abteikirchen Amorbach (1744-47), Zwiefalten (1747-58) und Ottobeuren (um 1760 ff.), in der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen (1764 ff., mit J. G. Üblhör) sowie im Treppenhaus, in den Festräumen und in der Kirche von Schloss Bruchsal (1751-56; im Zweiten Weltkrieg zerstört; rekonstruiert).
 
 2) Joseph Anton, Bildhauer und Stuckator, getauft Linz 3. 6. 1696, ✝ Mimmenhausen (heute zu Salem) 2. 1. 1770; Hauptmeister einer eigenständigen deutschen Spielart des Rokoko; verband dramatischen Ausdruck mit einer Neigung zum Spielerischen und Absonderlichen mit einer stark bewegten Oberflächengestaltung. Er war tätig für die Abteikirche in Weingarten (1720 ff.), schuf die Ausstattung der Schlosskapelle des Neuen Schlosses in Meersburg (1741-43), den Hochaltar der Franziskanerkirche in Überlingen (1760) sowie das Chorgestühl und Beichtstühle der Stiftskirche Sankt Gallen (1761-68). Ab 1766 arbeitete er für die ehemalige Zisterzienserkirche Salem. Sein Hauptwerk ist die Gesamtausstattung der Wallfahrtskirche Birnau (1748-57).
 
Literatur:
 
W. Boeck: J. A. F. Der Bildhauer, Altarbauer u. Stukkator J. A. F. (1981).

Universal-Lexikon. 2012.