Falun,
Hauptstadt des schwedischen Verwaltungsbezirks Kopparberg, Mittelpunkt der Bergbaulandschaft Bergslagen und der Landschaft Dalarna, 54 800 Einwohner; Kupferabbau seit etwa 1000 n. Chr., seit dem 13. Jahrhundert durch die heutige Stora Kopparbergs Berglags AB; 1650 erreichte die Förderung 3 067 t Rohkupfer. Eine Bergsturzkatastrophe beendete 1687 die Blütezeit (damals war Falun zweitgrößte Stadt Schwedens). Heute Abbau von Schwefelkies, Blei-, Zinkerz. Museen, Bergschule; Textil- und Lederindustrie, Waggon- und Maschinenbau; Herstellung von Schwefelsäure, Kupfersulfat, Essig und Mennige; Fremdenverkehr (Wintersport). -Die historische Industrielandschaft des Großen Kupferbergs in Falun wurde 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Das erstmals 1288 erwähnte Falun (der Name geht zurück auf »Falu Gruva«, Falu-Grube) entstand als Bergmannssiedlung. Seine ältesten Privilegien reichen bis in das Jahr 1347 zurück; 1720 erhielt Falun Stadtrecht.
Im Bergwerk von Falun wurde 1670 ein junger Bergmann verschüttet, dessen Leiche 1719 unversehrt, durch Vitriolwasser konserviert, aufgefunden wurde; seine inzwischen betagte Braut erkannte ihn wieder. Der Vorfall wurde 1722 in Uppsala wissenschaftlich publiziert und in Deutschland 1808 in G. H. Schuberts »Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaften« als Stoff für poetische Behandlung vorgestellt; wichtigste Bearbeitungen von J. P. Hebel (»Unverhofftes Wiedersehen«, 1810), E. T. A. Hoffmann (»Die Bergwerke zu Falun«, 1819), H. von Hofmannsthal (»Das Bergwerk zu Falun«, Drama, entstanden 1899, vertont von R. Wagner-Regeny, 1961).
Universal-Lexikon. 2012.