Ẹrmsleben,
Stadt im Landkreis Aschersleben-Staßfurt, Sachsen-Anhalt, 160 m über dem Meeresspiegel, nahe dem Nordrand des Harzes, an der Selke, 2 900 Einwohner; mittelständischer Industriebetriebe (u. a. Elektronikfirma); Landwirtschaft (Anbau von Gewürzpflanzen).
Stadtkirche mit zweischiffigem Langhaus (15. Jahrhundert, spätere Veränderungen) und hohem romanischem Querturm (11./12. Jahrhundert). Südlich von Ermsleben die Reste des ehemaligen Benediktinerklosters Konradsburg. Von der spätromanischen Klosterkirche (um 1200) sind nur Chor, Krypta und ein Teil der nördlichen Querhauswand erhalten; die fünfschiffige Krypta zählt wegen des Formenreichtums ihrer Kapitelle zu den bedeutendsten spätromanischen Baudenkmälern im Harz.
Als Anegrimislebo erstmals 1045 genannt; das Dorf Ermsleben entwickelte sich im Schutz einer um 1200 erbauten Burg zu einem ummauerten Städtchen (Oppidum), als das es 1298 bezeugt ist. 1332 kam Ermsleben von den Grafen an das Bistum Halberstadt und fiel mit diesem 1648 an Brandenburg. 1530 erhielt es Marktrechte.
Universal-Lexikon. 2012.