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Emmerich
I
Ẹmmerich,
 
Stadt im Kreis Kleve, Nordrhein-Westfalen, auf dem rechten Ufer des Niederrheins, 18 m über dem Meeresspiegel, an der niederländischen Grenze, 30 000 Einwohner; Zollamt, Wasser- und Schifffahrtsamt, Rheinmuseum, Museum für Kaffeetechnik; Speiseöl- und Kunststoffverarbeitung, Apparatebau, Ziegelei und Speditionen; Industriehafen. Die Rheinbrücke Emmerich ist die größte Hängebrücke Deutschlands. Zu Emmerich gehört der Luftkurort Elten.
 
Stadtbild:
 
Wieder aufgebaut nach Kriegszerstörungen sind die ehemalige Stiftskirche Sankt Martin (11.-15. Jahrhundert) mit romanischer Krypta (um 1040) und Kirchenschatz (Reliquiar des 11. Jahrhunderts) sowie die spätgotische Aldegundiskirche (1449-1514).
 
Geschichte:
 
Das 828 erstmals schriftlich bezeugte Emmerich entstand vermutlich um eine gegen 700 von Willibrord geweihte Kirche. In die erste Hälfte des 9. Jahrhunderts reichen die Anfänge des 914 erstmals erwähnten Stifts zurück. Bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts entwickelte sich Emmerich zu einem Handelsort mit überregionaler Bedeutung. Die Grafen von Geldern verliehen dem Ort 1233 Stadtrecht und verpfändeten ihn 1355 an die Grafen von Kleve, die Emmerich 1402 endgültig erwarben. 1815 fiel Emmerich endgültig an Preußen. Durch die Rheinakte (1828), besonders aber mit dem Aufkommen der Dampfschifffahrt, nahm die Stadt Mitte des 19. Jahrhunderts einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung.
 
II
Ẹmmerich,
 
ungarisch Ịmre, König von Ungarn (seit 1196), * um 1174, ✝ 30. 11. 1204, ältester Sohn Bélas III.; dehnte die ungarische Oberherrschaft mit päpstlicher Unterstützung zeitweilig auf den nördlichen Balkan aus. Durch seine zweite Ehe mit Kaiserin Konstanze von Aragón (✝ 1222) wurden südfranzösisch-spanische Kultureinflüsse nach Ungarn vermittelt; Emmerich war zuletzt in erbitterte Thronkämpfe mit seinem Bruder Andreas (II.) verwickelt.
 
Literatur:
 
J. R. Sweeney: Papal-Hungarian relations during the pontificate of Innocent III., 1198-1216 (Ithaca, N. Y., 1971).
 

Universal-Lexikon. 2012.