Eleonore,
Herrscherinnen:
1) Eleonore von Aquitanien, Eleonore von Poitou [-pwa'tu], Eleonore von Guyenne [-gɥi'jɛn], französisch Aliénor [alje'nɔr], Erbtochter Wilhelms X., Herzog von Aquitanien, aus dem Haus Poitou, * um 1122, ✝ Kloster Fontevrault (bei Saumur) 31. 3. oder 1. 4. 1204; heiratete 1137 (im Todesjahr ihres Vaters) Ludwig VII. von Frankreich, 1152, nach Scheidung dieser Ehe, Heinrich Plantagenet, Graf von Anjou (seit 1154 König Heinrich II. von England). Aus der zweiten Ehe, durch die die Machtstellung Englands auf dem Kontinent außerordentlich verstärkt wurde (Angevinisches Reich), gingen u. a. die späteren Könige Richard I. Löwenherz und Johann I. ohne Land hervor. Eleonore besaß großen politischen Einfluss. Ihre glänzende Hofhaltung vermittelte dem Norden die Troubadourpoesie.
R. Pernoud: Königin der Troubadoure. E. von Aquitanien (a. d. Frz., Neuausg. 141996).
2) Eleonore, Erzherzogin von Österreich, * Schottland 1433, ✝ Innsbruck 20. 11. 1480, Tochter König Jakobs I. von Schottland und seit 1449 Gemahlin des Herzogs Sigmund von Tirol und Vorderösterreich; machte den Hof zu Innsbruck zu einem literarischen Zentrum und wirkte durch ihre Übersetzung des französischen Ritterromans »Pontus et la belle Sidonie« (»Pontus und Sidonia«, entstanden zwischen 1449 und 1456, erster Druck 1483) bahnbrechend für den deutschen Prosaroman.
Universal-Lexikon. 2012.