Eisernes Kreuz,
Abkürzung E. K., ursprünglich preußische, später deutsche Kriegsauszeichnung für alle Dienstgrade, gestiftet zu Beginn der Befreiungskriege am 10. 3. 1813 in Breslau von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen. Die künstlerische Ausführung von K. F. Schinkel geht auf einen Entwurf des Königs zurück.
Die Schauseite (bis 1838 die Rückseite) des silberumrandeten schwarzen Kreuzes trug im Schnittpunkt drei Eichenblätter, an dem nach oben zeigenden Arm die Königskrone, unter ihr die Initialen des Königs, F. W., auf dem nach unten zeigenden Arm die Jahreszahl 1813. Erneuert wurde das Eiserne Kreuz am 19. 7. 1870 durch König Wilhelm I. für die Dauer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 (mit dem Namensbuchstaben W), am 5. 8. 1914 von Kaiser Wilhelm II. für den Ersten Weltkrieg und am 1. 9. 1939 von A. Hitler für den Zweiten Weltkrieg. Es konnte seit 1915 an Deutsche wie an Soldaten der mit Deutschland verbündeten Länder verliehen werden, für besondere Tapferkeit, v. a. vor dem Feind, oder für hervorragende Truppenführung. Das Eiserne Kreuz von 1813, 1870 und 1914 war eingeteilt in zwei Klassen und ein Großkreuz, das nur für einen Schlachtensieg verliehen wurde. Sonderform war der dem Generalfeldmarschall G. L. Blücher anlässlich des Sieges bei Waterloo verliehene Stern zum Großkreuz (»Blücherstern«), der das Eiserne Kreuz auf einem Stern mit goldenen Strahlen zeigt. Im März 1918 wurde der Stern zum Großkreuz in ähnlicher Form dem Generalfeldmarschall P. von Hindenburg verliehen (»Hindenburgstern«).
Das Eiserne Kreuz von 1939 hatte vier Grade, wovon der 3. Grad im Laufe des Krieges in fünf Stufen unterteilt wurde: 1. Grad Eisernes Kreuz II (Ordensband in Rot mit schwarzweißen Bordstreifen); 2. Grad Eisernes Kreuz I (als Steckkreuz); 3. Grad: Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes (Ordenskreuz in vergrößerter Form am Halsband wurde insgesamt 7 200-mal verliehen); Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub (3. 6. 1940; Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit dem Eichenlaub mit Schwertern (28. 9. 1941; Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit dem Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten (28. 9. 1941; Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit dem goldenen Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten (29. 12. 1944 nur Luftwaffenoberst H.-U. Rudel verliehen); 4. Grad: Großkreuz des Eisernen Kreuzes (nur Reichsmarschall H. Göring verliehen). Das im Zweiten Weltkrieg verwendete Eiserne Kreuz trug anstelle des Eichenlaubes ein Hakenkreuz. Laut Gesetz vom 26. 7. 1957 ist in Deutschland nur das Tragen des Eisernen Kreuzes ohne Hakenkreuz erlaubt. - Das Eiserne Kreuz ist - in stilisierter Form - seit 1955 das nationale Erkennungszeichen für die Panzer und Flugzeuge der Bundeswehr.
L. Schneider: Die preuß. Orden, Ehrenzeichen u. Auszeichnungen, Bd. 12 (1872);
M. G. Zimmermann: Das E. K. (1914);
K. Bauch: Das E. K. 1813/1939 (1941);
H. K. Geeb u. a.: Dt. Orden u. Ehrenzeichen. Komm. zum Ges. über Titel, Orden u. Ehrenzeichen (31977);
F. Heyde: Das E. K. 1813-1870-1914 (1980).
Universal-Lexikon. 2012.