Dsungarei
[mongolisch »Land des linken Heerflügels«], chinesisch Junggar Pendi, Landschaft im Norden des Autonomen Gebietes Sinkiang, China, eine tektonische Senke zwischen dem Mongolischen Altai und dem östlichen Tienschan, im Osten über kleine Schollen und Senken in die Gobi übergehend, im Westen vom Dsungarischen Alatau und Tarbagataigebirge begrenzt, zwischen deren einzelnen Ketten wichtige Völkerpforten (wie die Dsungarische Pforte) verlaufen, die die Dsungarei mit Zentralasien (Kasachstan) verbinden. Das Innere ist vorwiegend Sandwüste, die an den Rändern in Salzsteppe mit Salzseen (Ulungur Hu, Ebinur Hu, Sayram Hu) übergeht. Einziger Abfluss ist der Irtysch (Ertix He). Seit 1957 wurden an mehreren Flüssen Stauwerke errichtet, die ausgedehnte Landwirtschaftsgebiete bewässern; daneben traditionell Rinder- und Schafzucht der Mongolen und Kasachen. Kohle- und Erdöllagerstätten (Karamai), Gold- und Eisenerzabbau. Die Gebirge sind nur stellenweise mit offenem Wald bedeckt. Im Süden liegt am Gebirgsrand eine Oasenreihe mit Städten wie Ürümqi und Kuqa. - Die Dsungarei war viel umkämpftes Durchgangsland, aus dem mehrfach Völkerwellen (Hunnen, Uiguren, Mongolen) nach Westen aufbrachen.
Universal-Lexikon. 2012.