Djịdda
[dʒ-], Jịdda [dʒ-], Jẹdda [dʒ-], Hafenstadt in Saudi-Arabien, am Roten Meer, 70 km westlich von Mekka, mit rd. 1,4 Mio. Einwohner zweitgrößte Stadt des Landes. Djidda ist Sitz ausländischer diplomatischer Vertretungen und der staatlichen Rundfunk- und Fernsehgesellschaft, hat Universität (gegründet 1967) und Fachschulen. Als Wirtschaftszentrum des Landes ist es Sitz zahlreicher Banken und Versicherungen sowie der Saudi Arab Airlines; Erdölraffinerie, Stahlwalzwerk, Zementfabrik, Montagewerk für Nutzfahrzeuge, Großkraftwerk, Meerwasserentsalzungsanlagen. Der Haupthandelshafen des Landes hat eine Umschlagskapazität von 12 Mio. t. Der internationale Flughafen, 25 km nördlich von Djidda, ist einer der größten und modernsten der Erde (Entwurf: Skidmore, Owings & Merrill); Terminal mit riesiger Zeltdachkonstruktion (1982 vollendet). Hafen und Flughafen sind Sammelplätze für Mekkapilger.
In der Altstadt finden sich turmartige Häuser mit holzvergitterten Erkern. Das (restaurierte) Nasif-Haus wird zum Museum ausgebaut. Die seit 1973 sprunghaft ansteigenden Erdölgewinne ermöglichten den modernen Ausbau der Stadt. Die Sporthalle der Universität (1981) errichteten F. Otto und R. Gutbrod. Die National Commercial Bank wurde ab 1982 von der Architektengruppe SOM erbaut.
Djidda, eine vorislamische Gründung, im Mittelalter als Festung und besonders als Hafen für Mekka wichtig, kam nach 1532 an die Osmanen. Anfang des 19. Jahrhunderts war es Schauplatz der Auseinandersetzungen zwischen Mehmed Ali und den Wahhabiten. Bis zur Zerstörung durch die Wahhabiten befand sich hier eine monumentale Grabstätte der Stammmutter Eva (Djidda ist die arabische Bezeichnung für »Großmutter«). 1916 kam Djidda zum Königreich Hidjas, 1925 zu Saudi-Arabien.
A. Pesce: Jiddah, portrait of an Arabian city (London 1974).
Universal-Lexikon. 2012.