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Dijon
Dijon
 
[di'ʒɔ̃], Hauptstadt der Region Burgund und des Départements Côte d'Or, Frankreich, am Westrand der fruchtbaren Saônesenke am Fuß der Côte d'Or, 247 m über dem Meeresspiegel, 146 700 Einwohner; Bischofssitz; Universität (gegründet 1722), Akademie der Wissenschaften und Literatur (gegründet 1740), Archäologisches Museum, Musée des Beaux-Arts, Musée Magnin; gastronomische Messe, Fremdenverkehr. Dijon ist Handelszentrum für Burgunderweine und ein Marktzentrum mit Nahrungsmittelindustrie (Senf, Essig, Schokolade), Herstellung von Fahr- und Motorrädern, Maschinenbau, Flugzeug-, Arzneimittel-, Elektro-, Schuh- und Konfektionsindustrie; Straßen- und Bahnknotenpunkt; Hafen am Burgundkanal; Flugplatz.
 
Stadtbild:
 
Das ehemalige Palais der Herzöge von Burgund, unter Beibehaltung mittelalterlicher Teile nach Entwurf von J. Hardouin-Mansart 1686-1701 neu errichtet, mit großem Ehrenhof sowie dem Cour de Bar (mit Turm des 14. Jahrhunderts). Im Ostflügel das Musée des Beaux-Arts. Unter den zahlreichen Kirchen sind zu nennen: Notre-Dame (13. Jahrhundert) mit reich gegliederter Fassade, Kathedrale Saint-Bénigne (1271-1325; die gotische Abteikirche ersetzte einen frühromanischen Bau von 1001-18, dessen berühmte dreigeschossige Rotunde sowie die Krypta bis 1792 erhalten waren; die heutige Krypta ist eine unzuverlässige Rekonstruktion des 19. Jahrhunderts, Kapitelle wohl frühes 11. Jahrhundert); Saint-Michel (begonnen Ende des 15. Jahrhunderts im Flamboyantstil, Renaissancefassade des 16. Jahrhunderts), Adels- und Bürgerhäuser (v. a. in der Rue des Forges, 13.-17. Jahrhunderts). - Im Westen der Stadt die Chartreuse de Champmol (1383 gegründet, Grabstätte der Herzöge aus dem Haus Valois; in der Französischen Revolution weitgehend zerstört), an deren Ausstattung bedeutende niederländische Künstler mitwirkten: v. a. C. Sluter (Portalplastiken, Mosesbrunnen 1395-1404/06).
 
Geschichte:
 
Dijon, das gallorömische Divio, im 1. Jahrhundert n. Chr. gegründet, kam 1016 an das Herzogtum Burgund, als dessen Hauptstadt es besonders im 14. und 15. Jahrhundert eine kulturelle Blütezeit erlebte; seit 1477 französisch.
 
Literatur:
 
W. R. Tyler: D. and the Valois dukes of Burgundy (Norman, Okla., 1971);
 W. Schlink: Saint-Bénigne in D. (1978);
 
Histoire de D., hg. v. P. Gras (Toulouse 1981).
 

Universal-Lexikon. 2012.