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blass
kraftlos; blutarm; saftlos; schlaff (umgangssprachlich); käseweiß; kreideweiß; blutleer; kreidebleich; bleich (vor)

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blass [blas] <Adj.>:
a) ohne die natürliche, frische Farbe des Gesichts; ein wenig bleich:
ein blasses junges Mädchen; blass sein, werden.
Syn.: fahl, grau, käsig (ugs.), wächsern (geh.), weiß.
Zus.: leichenblass.
b) in der Färbung nicht kräftig:
ein blasses Blau; die Schrift war nur noch ganz blass.
Syn.: fahl, hell, matt, schwach.

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blạss 〈Adj.; blạs|ser, am blạs|ses|ten, auch: blạ̈s|ser, am blạ̈s|ses|ten〉
1. bleich, farblos, fahl, weißlich
2. 〈fig.〉 verblasst, kaum (noch) vorhanden
● ich habe keine \blasse Ahnung, keinen \blassen Dunst od. Schimmer, was das heißen soll 〈fig.〉 ich weiß wirklich nicht, überhaupt nicht; ein \blasses Blau; ich habe nur noch eine \blasse Erinnerung an ihn 〈fig.〉 eine schwache, dunkle Erinnerung; \blasses Gesicht, \blasse Haut ● \blass aussehen; diese Farbe macht dich \blass; \blass werden (vor Schreck usw.) [<mhd. blas „kahl, schwach, gering, nichtig“; → Blesse]

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blạss <Adj.; -er, -este, seltener: blässer, blässeste> [mhd. blas = kahl, gering, nichtig, urspr. = blank, verw. mit Blesse]:
1.
a) ohne die natürliche frische Farbe; etwas bleich:
ein -es Gesicht;
b. aussehen;
[vor Schreck] b. werden;
b) im Farbton nicht kräftig; hell, matt:
ein -es Rot;
die Farbe ist zu b.;
c) nur einen schwachen Lichtschein ausstrahlend:
ein -er Mond.
2. nur in geringem Maße ausgeprägt, vorhanden, wirkend; schwach:
eine -e Hoffnung.
3. durch keine hervorstechenden charakteristischen Merkmale, Eigenschaften auffallend; farblos, nichtssagend:
eine -e Darstellung.
4. rein, pur:
-e Furcht befiel ihn.

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Blạss,
 
Ernst, Schriftsteller, * Berlin 17. 10. 1890, ✝ ebenda 23. 1. 1939; war Bankkaufmann, Journalist, Lektor, befreundet mit G. Heym, J. van Hoddis, K. Hiller; er trat mit expressionistischer Lyrik hervor, auch als früher Programmatiker expressionistischer Dichtung (im Vorwort zu seiner ersten Gedichtsammlung »Die Straßen komme ich entlang geweht«, 1912).
 
Weitere Werke: Lyrik: Die Gedichte von Trennung und Licht (1915); Gedichte von Sommer und Tod (1918); Der offene Strom (1921).
 
Ausgabe: Die Straßen komme ich entlang geweht. Sämtliche Gedichte, herausgegeben von T. B. Schumann (1980).

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blạss <Adj.; -er, -este, seltener: blässer, blässeste> [mhd. blas = kahl, gering, nichtig, urspr. = blank, verw. mit ↑Blesse]: 1. a) ohne die natürliche frische Farbe; etwas bleich: ein -es Gesicht; -e Hautfarbe; b. sein, aussehen; [vor Schreck] b. werden; Im Gesicht, das b. ist wie Magermilch, zwei rote Bäckchen (Gregor-Dellin, Traumbuch 90); b) im Farbton nicht kräftig; hell, matt: ein -es Rot, Grün, Blau, Lila; Häuser aus grauem Bruchstein, nur wenige -e Farben (Fest, Im Gegenlicht 301); die Farbe ist zu b.; c) nur einen schwachen Lichtschein ausstrahlend: im -en Schein der Fackeln (Schneider, Erdbeben 86); Das -e Licht war der Widerschein der Straßenlampe (H. Gerlach, Demission 202). 2. nur in geringem Maße ausgeprägt, vorhanden, wirkend; schwach: eine -e Hoffnung; eine -e Erinnerung an etw. haben; Niemand besitzt heute auch nur eine -e Vorstellung davon (Strauß, Niemand 136). 3. durch keine hervorstechenden charakteristischen Merkmale, Eigenschaften auffallend; farblos, nichts sagend: eine -e Darstellung; Trotzdem blieb das alles so schwer. Nein, schwer war ein -es Wort dafür (Bastian, Brut 114); jmd. wirkt sehr, zu b.; Gestalterisch bleibt sie (= die Sopranistin) b. (Augsburger Allgemeine 3./4. 6. 78, 44). 4. rein, pur: der -e Neid; -e Furcht befiel ihn.

Universal-Lexikon. 2012.