Deskriptivịsmus
der, -, Sprachwissenschaft: von L. Bloomfield begründete linguistische Forschungsrichtung: Sie sucht das Sprachsystem durch exakte formale Beschreibung und Analyse von im fortlaufenden Text wiederkehrenden Einheiten zu erfassen und die Häufigkeit ihres Auftretens statistisch festzuhalten. Die Untersuchungen reichen von der phonematischen über die morphematische bis zur syntaktischen Analyse; so werden z. B. verschiedene Allophone und Allomorphe als stellungsbedingte Varianten eines Phonems beziehungsweise Morphems oder auf syntaktischer Ebene die Konstituenten als Teil einer größeren sprachlichen Einheit untersucht. Man bedient sich dabei unterschiedlicher operationaler Verfahren wie der Deletion, der Distribution, der Segmentierung, der Permutation und der Substitution. Die Bedeutung (semantische Analyse) wird im Deskriptivismus ausgeklammert, da nur die innersprachlichen Beziehungen als der direkten Beobachtung zugänglich gelten.
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De|skrip|ti|vịs|mus, der; -: Richtung der modernen Sprachwissenschaft (vor allem in Amerika), die nicht von abstrakten Theorien, sondern beschreibend von der konkreten Sprache ausgeht.
Universal-Lexikon. 2012.