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Darbysten
Darbysten
 
[dar'bɪstən], Plymouth-Brüder ['plɪməθ-], Chrịstliche Versammlung, Abkürzung CV, Anhänger einer 1826 in Plymouth entstandenen christlichen Bewegung, die sich unter ihrem Führer John Nelson Darby (* 1800, ✝ 1882) von der anglikanischen Staatskirche löste. Die Darbysten lehnen Staatskirche und kirchliche Organisation ab zugunsten der formlosen »Versammlung der Brüder«. Sie betonen die persönliche geistliche »Wiedergeburt«, lassen nur in diesem Sinne »Geheiligte« zum »Brotbrechen« (Gedächtnis- statt sakramentales Abendmahl) zu und erwarten die baldige Wiederkunft Christi. Prinzipiell kann jeder Gläubige durch Gott zum Dienst des Predigers berufen werden. In Deutschland fasste die Brüderbewegung ab 1847, v. a. durch C. Brockhaus gefördert, unter dem Namen »Christliche Versammlung« Fuß. 1937 durch den nationalsozialistischen Staat verboten, in der Folge als »Bund freikirchlicher Christen« wieder zugelassen und Mitbegründer des »Bundes Evangelischer-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland« (Baptisten), kam es 1949 unter dem Namen »Freier Brüderkreis« zur Rekonstituierung der deutschen Brüderbewegung, deren selbstständige Gemeinden (»Versammlungen«) partiell in der Evangelischen Allianz mitarbeiten. Die Gesamtzahl der Darbysten beträgt (1995) weltweit etwa 600 000 in über 11 000 Gemeinden. In 33 Ländern vertreten, bestehen die zahlenmäßig größten Gemeinden in England und den USA, in Angola, der Demokratischen Republik Kongo, im Tschad und in der Ukraine. In Deutschland gibt es rd. 40 000 Darbysten in 580 Gemeinden (davon 115 in den neuen Ländern), in Österreich 30 Gemeinden mit rd. 1 000 Mitgliedern, in der Schweiz 40 Gemeinden mit rd. 4 000 Mitgliedern.
 
Literatur:
 
G. Jordy: Die Brüderbewegung in Dtl., 3 Bde. (1979-86).
 

Universal-Lexikon. 2012.