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Courbet
Courbet
 
[kur'bɛ], Gustave, französischer Maler, * Ornans (bei Besançon) 10. 6. 1819, ✝ La-Tour-de-Peilz (bei Vevey, Schweiz) 31. 12. 1877; kam 1840 nach Paris, wo er ab 1844 im Salon ausstellte. Nach Ablehnung seiner Bilder für die Weltausstellung 1855 veranstaltete er in einem Pavillon eine eigene Ausstellung mit dem Titel »Le Réalisme«; damit gab er einer ganzen Stilrichtung der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Namen (Realismus), die v. a. in Deutschland Anerkennung fand (H. Thoma, W. Leibl u. a.). Seine Kunstauffassung sah er im Einklang mit den sozialrevolutionären Ideen P.-J. Proudhons, den er mit anderen Freunden (C. Baudelaire, J. Champfleury u. a.) in seinem großformatigen allegorischen Bild »Das Atelier« (1854/55; Paris, Musée d'Orsay) darstellte. Der außergewöhnliche Farbenreichtum verlieh besonders seinen Figurenkompositionen in freier Natur (»Hängematte«, 1844, Winterthur, Sammlung Oskar Reinhart und seinen Stillleben einen poetischen Ausdruck. Seine Bilder arbeitender Menschen (»Die Steinklopfer«, 1849, 1945 zerstört, ehemaliges Dresden, Staatliche Kunstsammlungen), die Tierdarstellungen, die Landschaften und Marinen, insbesondere seine verschiedenen Fassungen der »Welle« (1869/70) vermitteln einen kraftvollen, unmittelbaren Natureindruck.
 
Weitere Werke: Begräbnis in Ornans (1849; Paris, Musée d'Orsay); Die Kornsieberinnen (1855; Nantes, Musée des Beaux-Arts); Bonjour Monsieur Courbet (1854; Montpellier, Musée Fabre); Hirsch tot! (1867; Besançon, Musée des Beaux-Arts); Frau in den Wellen (1868; New York, Metropolitan Museum of Art).
 
Literatur:
 
R. Fernier: La vie et l'œuvre de G. C., 2 Bde. (Genf 1977-78);
 
C. u. Dtl., hg. v. W. Hoffmann, Ausst.-Kat. (1978).
 

Universal-Lexikon. 2012.