Clay
[kleɪ],
1) Cassius, amerikanischer Boxer, Muhammad Ali.
2) Henry, amerikanischer Politiker, * Hanover County (Virginia) 12. 4. 1777, ✝ Washington (D. C.) 29. 6. 1852; Jurist, spielte als Kongressabgeordneter (1811-14, 1815-21, 1823-25), Außenminister (1825-29) und Bundessenator für Kentucky (1806/07, 1810/11, 1831-42 und 1849-1852) eine führende Rolle im politischen Leben der USA. Expansionist und Verfechter einer nationalen Entwicklungspolitik (»American system«: Schutzzoll, Nationalbank, Verbesserung der Infrastruktur u. a.), bemühte er sich auch um eine Überbrückung der regionalen Gegensätze und brachte Kompromisse zwischen Nord- und Südstaaten zustande, so den Missouri-Kompromiss 1820, die Beilegung der Nullifikationskrise 1833 (Nullifikation) und zum Teil den Kompromiss von 1850 (Vereinigte Staaten von Amerika, Geschichte). Clay war einer der prominentesten Führer der Republikaner, dann der Whigs, doch scheiterten seine Versuche, zum Präsidenten gewählt zu werden, entweder schon in der Partei (1840, 1848) oder in den Wahlen (1824, 1832, 1844).
Ausgabe: The papers of H. Clay, herausgegeben von J. F. Hopkins u. a., 9 Bände und Supplementband (1959-92).
C. Eaton: H. C. and the art of American politics (ebd. 1957);
M. G. Baxter: H. C. and the American system (Lexington, Ky., 1995).
3) Lucius D. (Dubignon), amerikanischer General, * Marietta (Georgia) 23. 4. 1897, ✝ Chatham (Massachusetts) 16. 4. 1978; 1945-47 stellvertretender Militärgouverneur der amerikanischen Besatzungszone in Deutschland, 1947-49 dort Militärgouverneur, trug mit der Organisation einer Luftbrücke wesentlich zur Überwindung der sowjetischen Blockade der Westsektoren Berlins (»Berliner Blockade«, 1948/49) bei. Nach seiner Rückkehr ins Zivilleben bekleidete er führende Positionen in der amerikanischen Wirtschaft. 1961/62 war er im Range eines Botschafters persönlicher Berlinbeauftragter Präsident J. F. Kennedys. Er schrieb: »Decision in Germany« (1950; deutsch »Entscheidung in Deutschland«).
Universal-Lexikon. 2012.