Civita Castellana
['tʃivita-], Stadt in der Provinz Viterbo, Latium, Italien, etwa 50 km nördlich von Rom, 15 600 Einwohner.
Der Dom von Santa Maria ist eine romanische Basilika des 12. Jahrhunderts, im 18. Jahrhundert verändert; von Cosmaten geschaffene Mosaiken (13. Jahrhundert); das Kastell »La Rocca« wurde 1494-1500 von A. da Sangallo dem Älteren begonnen und von A. da Sangallo der Jüngere vollendet, u. a. achteckiger Festungsturm (1512).
Civita Castellana entstand im 8. Jahrhundert etwa an der Stelle der antiken Stadt Falerii (vẹteres), dem Zentrum der italischen Falisker. Es gilt als Nachfolgesiedlung des rd. 5 km westwärts in der Ebene gelegenen Falerii Novi, in das die italische Bevölkerung 241 v. Chr., nach dem 1. Punischen Krieg, von den Römern umgesiedelt worden war. Von der römischen Stadt Falerii Novi ist fast der gesamte Mauerring (2 100 m) mit neun Toren und 50 Türmchen erhalten. Die zu Falerii (veteres) gehörenden Nekropolen des 8.-3. Jahrhunderts v. Chr. enthielten einheimische und griechische Keramik. Im 4. Jahrhundert v. Chr. produzierten hier vielleicht von Athenern gegründete Werkstätten rotfigurige Vasen. Von Tempeln im Stadtgebiet stammt Tonplastik hervorragender Qualität (spätes 6.-3. Jahrhundert v. Chr., heute Villa Giulia, Rom).
Universal-Lexikon. 2012.