chrịstliche Symbole
[k-], Sinnbilder des Glaubens, die in frühchristlicher Zeit als Verhüllung des Bekenntnisses in einer feindlichen Umwelt und geheimes Mittel der Verständigung entstanden. Oft haben sie Parallelen in der profanen Umwelt und sind aus ihr zu verstehen. Ebenso oft entstammen sie allegorischer Auslegungen der Bibel. Zu den christlichen Symbole gehören besonders das Kreuz und das Christusmonogramm. Im Einzelnen erscheint Christus im Symbol des Guten Hirten, als Fischer (Symbol des Menschenfischers: Angler), als Philosoph (Symbol des Lehrers). Die rettende Kraft Gottes wird im Bild des Jona (auch Symbol der Auferstehungshoffnung) u. a. dargestellt. Die Christen erscheinen als »Oranten« (Anbetende), ihr Bekenntnis kommt im Symbol des Fisches zum Ausdruck (griechisch ichthys = Iesus christos theou yios soter »Jesus Christus Gottes Sohn Retter«). Als christliche Tiersymbole gelten Lamm, Taube, Hirsch (nach Psalter 42/41,2), Pfau (Paradieseshoffnung), Phönix (Auferstehung); dazu treten Sachsymbole (Anker, Schiff u. a.).
Im Mittelalter wurde die Symbolsprache immer reicher, die Zahl der christlichen Symbole nahm ebenso zu wie ihre Vieldeutigkeit. Die allegorische Deutung der Bibel führte zu neuen Sinnbildern für die Inhalte und Hauptgestalten des Glaubens (Maria u. a.), eindeutiger sind die Attribute der Heiligen, da sie dem Bericht über ihr Martyrium entnommen sind. In den Kirchen der Reformation nahm die Bedeutung der christlichen Symbole ab; eine neue Fülle von Symbolen findet sich im katholischen Barock, so das Dreieck als Sinnbild der Dreifaltigkeit (mit Auge Gottes oder Tetragramm).
Universal-Lexikon. 2012.