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Carossa
Carọssa,
 
Hans, eigentlich Johann Carl Carossa, Schriftsteller, * Tölz (heute Bad Tölz) 15. 12. 1878, ✝ Rittsteig (heute zu Passau) 12. 9. 1956; war Arzt, ab 1929 freier Schriftsteller. Von seinen Erlebnissen als Bataillonsarzt im Ersten Weltkrieg berichtete er im »Rumänischen Tagebuch« (1924, unter dem Titel »Tagebuch im Kriege« 1934). Auch seine anderen Werke haben meist autobiographischen Charakter. - Carossa gehörte keiner literarischen Modeströmung an; er sah sich in der Tradition Goethes und suchte, aus einer christlich-humanistischen Lebensauffassung heraus der weltlichen Unordnung die göttliche Ordnung entgegenzustellen. Für die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft verstand er sich als Vertreter der »inneren Emigration« (dazu: »Ungleiche Welten«, 1951).
 
Weitere Werke: Romane: Der Arzt Gion (1931); Geheimnisse des reifen Lebens (1936).
 
Erzählungen und Autobiographisches: Eine Kindheit (1922); Verwandlungen einer Jugend (1928); Führung und Geleit (1933); Das Jahr der schönen Täuschungen (1941); Aufzeichnungen aus Italien (1947); Der Tag des jungen Arztes (1955).
 
Essays, Gedichte.
 
Ausgaben: Sämtliche Werke, 2 Bände (1979); Jubiläumsausgabe, 5 Bände (1980).
 
Ausgewählte Gedichte, herausgegeben von E. Staiger (1978).
 
Briefe, herausgegeben von E. Kampmann-Carossa, 3 Bände (1978-81); Tagebücher 1910-1918, herausgegeben von derselben (1986).
 
Literatur:
 
Über H. C., hg. v. V. Michels (1979);
 H. Falkenstein: H. C. (1983);
 
H. C. Leben u. Werk in Texten u. Bildern, hg. v. E. Kampmann-Carossa (1993).

Universal-Lexikon. 2012.