Akademik

Armada

 

[spanisch »bewaffnete Macht«] die, -/-s oder ...den, bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts in Spanien allgemeine Bezeichnung für die Streitkräfte zu Land und zu Wasser, später nur für die Kriegsflotte; im engeren Sinn Bezeichnung für die von Philipp II. 1588 gegen England ausgesandte spanische Flotte, die »unüberwindliche Armada«: 130 Kriegsschiffe mit fast 30 000 Mann und 2 630 Kanonen unter dem Kommando des seeunerfahrenen Herzogs von Medina Sidonia (A. Pérez de Guzmán). Im Ärmelkanal kam es vom 31. 7. bis 8. 8. 1588 zu mehreren Schlachten gegen die von Lord C. Howard und Sir F. Drake geführte, zahlenmäßig unterlegene englische Flotte, die unentschieden endeten. Die Engländer vermieden den Nahkampf und setzten stattdessen ihre überlegene Schiffsartillerie ein. Da die vom spanischen Befehlshaber geplante Invasion Englands nicht ausgeführt werden konnte, trat die Armada den Rückzug über die nördliche Route um Schottland an. Sie geriet dabei in schwere Stürme und erlitt hohe Verluste; nur wenige Schiffe erreichten Spanien. Die protestantische Welt sah im Untergang der Armada, der zugleich den beginnenden Abstieg der spanischen und den Aufstieg der englischen Weltmacht bedeutete, ein Gottesurteil und prägte zahlreiche Denkmünzen darauf.

 

Literatur:

 

E. Herrera Oria: La A. invencible. Documentos (Valladolid 1930);

 G. Mattingly: Die A. (a. d. Engl., 1960);

 M. A. Lewis: The Spanish A. (London 1960);

 C. Martin: Full fathom five. Wrecks of the Spanish A. (London 1975).

 

Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:

 

England unter Heinrich VIII. und Elisabeth I. (1509 bis 1603): König Blaubart und die Feenkönigin