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Blaubart
Blau|bart 〈m. 1u; unz.〉
1. Märchengestalt, Ritter, der seine Frauen umbringt, weil sie seinem Gebot nicht gehorchen
2. Frauenmörder

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Blau|bart, der [nach dem frz. Märchen des 17. Jh.s vom Ritter Barbe-Bleue]:
Frauenmörder.

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Blaubart,
 
französisch Barbe-bleue [barb'bløː], Titel eines Märchens, das zum Märchenkreis des Mörderbräutigams zählt. Der Stoff, seit dem 6. Jahrhundert (»Legende von dem heiligen Gildas« des bretonischen Geschichtsschreibers Père Albert le Grand) nachgewiesen, fand Eingang in die neuere Kunstliteratur durch C. Perraults Sammlung »Contes de ma mère l'oye« (1697): Der Ritter Blaubart verbietet seiner jungen Frau, ein Zimmer zu betreten. Sie tut es doch und entdeckt die Leichen ihrer Vorgängerinnen. Der Schlüssel entfällt ihr; das Blut daran lässt sich nicht beseitigen. Blaubart will sie töten, aber ihre Brüder retten sie. Perraults Blaubart hat Einfluss auf nicht wenige volkstümliche europäische Fassungen gehabt. Weitere literarische Behandlungen stammen u. a. von L. Tieck (1797), M. Maeterlinck (1901), A. Döblin (Erzählung, 1913), Angela Carter (Erzählung, 1979); musikalische Bearbeitungen: Opern von A. Grétry (1789), P. Dukas (1907), B. Bartók (1918), E. N. Rezniček (1920); Operette von J. Offenbach (1886). - Der Stoff wurde auch in Verbindung mit der Figur des Gilles de Rais gebracht.
 
Literatur:
 
B.s Geheimnis, hg. v. H. Suhrbier (1984).
 

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Blau|bart, der [nach dem frz. Märchen des 17. Jh.s vom Ritter Barbe-Bleue]: Frauenmörder.

Universal-Lexikon. 2012.