Braunau,
Name von geographischen Objekten:
1) Braunau, tschechisch Broumov ['brɔu̯mɔf], Stadt im Ostböhmischen Gebiet, Tschechische Republik, 7 800 Einwohner; liegt an der Steine, im Braunauer Ländchen (zwischen Riesengebirge und Heuscheuergebirge), Baumwoll-, Maschinenbau- und Papierindustrie.
Das ehemalige Benediktinerstift (1322 gegründet, Kloster 1727-38 umgebaut, Wenzelskirche 1683-94) dient heute als Gefängnis; hölzerne Friedhofskirche (1450).
2) Braunau am Ịnn, Bezirkshauptstadt in Oberösterreich, Brückenort rechts des Inns an der bayerischen Grenze, 352 m über dem Meeresspiegel, 16 800 Einwohner; größte Aluminiumhütte Österreichs im Ortsteil Ranshofen.
Reste der Befestigung (17. Jahrhundert) sowie zahlreiche Bürgerhäuser (15.-19. Jahrhundert), zum Teil mit Laubengängen, sind erhalten; spätgotische Pfarrkirche (15. Jahrhundert), Bürgerspitalkirche (1417-30).
Das 1125 erstmals als »Prounaw« erwähnte Braunau entstand um eine 1260 angelegte Burg Herzog Heinrichs XIII. von Niederbayern. Der Ort wurde befestigt und sicherte eine Brücke über den Inn. Um 1280 erhielt Braunau Stadtrecht und wurde Sitz der herzoglichen Behörden. Die Funktion als Handels-, Festungs- und Verwaltungssitz behielt Braunau bis ins 18. Jahrhundert. Mit dem Innviertel kam es 1779 an Österreich, fiel 1810 wieder an Bayern zurück und kam 1816 endgültig an Österreich.
3) Braunau am Ịnn, Bezirk in Oberösterreich, 1 040 km2, 94 700 Einwohner; Hauptort ist 2).
Universal-Lexikon. 2012.