Bodenwasser,
Bodenkunde: in den Bodenhohlräumen und an die Festsubstanz des Bodens gebundenes Wasser, entstammt überwiegend den Niederschlägen und nur zum kleinen Teil durch Kondensation der dampfförmigen Luftfeuchtigkeit. Das in den Boden eindringende Wasser (Infiltration) wird hier entweder gegen die Schwerkraft im Boden festgehalten (Haftwasser), wobei das an festen Bodenteilchen (Bodenkolloide) angelagerte Adsorptionswasser und das in den feineren Poren stagnierende Kapillarwasser zu unterscheiden sind, oder verlagert sich, in den größeren Poren frei beweglich, als Sicker- oder Gravitationswasser in die Tiefe (Perkolation), wo es Grund- und/oder Stauwasser bildet, aus dem durch kapillaren Aufstieg (im Kapillarsaum) das Haftwasser ergänzt werden kann. Zum Adsorptionswasser zählen das durch Anlagerung (Hydratation) an Bodenteilchen gebundene Hydratationswasser und das durch Konzentration der Kationen in der Ionenlösung osmotisch gebundene Wasser. Beim Kapillarwasser unterscheidet man das an Menisken hängende und das auf dem Wasserspiegel im Kapillarsaum stehende Wasser. Das Grundwasser rechnet man in der Regel nicht zum Bodenwasser. Die Wasserdurchlässigkeit oder -leitfähigkeit des Bodens (Permeabilität) hängt im wassergesättigten Zustand vom Porenraum, damit von Bodenart und -gefüge, ab, im nicht wassergesättigten Zustand von der jeweiligen Saugspannung.
Das Bodenwasser ist Voraussetzung für alle biologischen, chemischen und physikalischen bodenbildenden Vorgänge (Verwitterung, Mineralneubildung, Verwesung, Humifizierung, Gefügebildung, Ionenaustausch, Reduktions- und Oxidationsvorgänge) und durch die darin gelösten Salze und organischen Stoffe (Bodenlösung) unentbehrlich für die Nährstoffversorgung der Pflanzen. (Wasserkapazität, Welkepunkt)
Universal-Lexikon. 2012.