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Permeabilität
Durchlässigkeit

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Per|me|a|bi|li|tät 〈f. 20; unz.〉 permeable Beschaffenheit, Durchlässigkeit; Ggs Impermeabilität

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Per|me|a|bi|li|tät [ permeabel]
1) in Chemie, Biologie u. Medizin Bez. für die Eigenschaft poröser Stoffe (z. B. Metallfolien, Tongefäße, Kunststoffmembranen, Zellwände), für gasförmige, fl. oder gelöste Teilchen durchlässig bzw. halbdurchlässig ( semipermeabel) zu sein. Den Vorgang des Hindurchdiffundierens durch die Trennschicht bezeichnet man als Permeation oder Permeieren;
2) in der Physik Bez. für einen Proportionalitätsfaktor (Formelzeichen: µ) zwischen der magnetischen Flussdichte (B) u. der magnetischen Feldstärke (H): B = µ H = µo µr H (µo = magnetische Feldkonstante oder absolute P., µr = relative P.).

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Per|me|a|bi|li|tät, die; -, -en:
1. (Fachspr.) Durchlässigkeit eines Materials für bestimmte Stoffe (z. B. die des Bodens für Wasser).
2. (Physik) physikalische Größe, die den Zusammenhang zwischen magnetischer Induktion u. magnetischer Feldstärke angibt.
3. (Schiffbau) Verhältnis der tatsächlich im Falle eines Lecks in die Schiffsräume eindringenden Wassermenge zum theoretischen Rauminhalt.

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Permeabilität
 
die, -,  
 1) allgemein: Durchlässigkeit.
 
 2) Geologie: Durchlässigkeit des Bodens und der Gesteine für die in Poren und Klüften vorhandenen Flüssigkeiten und Gase. Die Permeabilität ist abhängig von der Porosität (Porenraum), von der Viskosität der zirkulierenden Medien, von Temperatur, Druck und Kapillarkräften. Sie ist wichtig für die Verfestigung und Umbildung (Diagenese, Metamorphose) sowie die Verwitterung der Gesteine, für die Grundwasserbildung und -bewegung, für Entstehung, Wanderung (Migration) und Lagerstättenbildung (Speichergesteine) von Erdöl und Erdgas sowie für Entstehung von Salz- und von Erzlagerstätten. Die Permeabilität nimmt im Allgemeinen mit der Tiefe ab; doch können Porenwässer noch in 10 km Tiefe zirkulieren.
 
 3) Physik: Formelzeichen μ, in magnetisch isotropen Stoffen Proportionalitätsfaktor zwischen der magnetischen Flussdichte B und der magnetischen Feldstärke H, B = μ H = μ0 μr H. In magnetisch anisotropen Stoffen ist die Permeabilität ein Tensor 2. Stufe. Im Vakuum ist μ gleich der magnetischen Feldkonstante μ0. Daher wurde μ0 früher auch als absolute Permeabilität des Vakuums bezeichnet; die Permeabilitätszahl μr ist somit für Vakuum gleich eins. μr = μ / μ0 ist die Permeabilität eines Stoffes bezogen auf μ0; sie wurde deshalb auch relative Permeabilität genannt. Mit der magnetischen Suszeptibilität χm ist μr gemäß μr = χm + 1 verknüpft. Für diamagnetische (μr 1) und paramagnetische (μr > 1) Stoffe ist μr nur wenig von 1 verschieden, bei Ferromagnetika liegt ihr Wert bei μr ≈ 103 bis 104 und ist stark von der Feldstärke und der magnetischen Vorbehandlung abhängig.
 
 4) physikalische Chemie und Biochemie: die Eigenschaft von Zellwänden, Folien, Tonzylindern, Gesteinen u. a. Trennflächen, Gase oder gelöste Moleküle, Ionen oder Atome hindurchtreten zu lassen; z. B. sind Zellwände für Wassermoleküle permeabel. In der Biochemie lassen sich fast alle Stofftransporte durch Membranen mithilfe der Permeabilität erklären. Der Stoffaustausch funktioniert in der Regel in beiden Richtungen, wobei jener in Richtung niedriger Konzentration bevorzugt wird. Ist eine Trennfläche nur in einer Richtung durchlässig, wird sie als semipermeabel (halbdurchlässig) bezeichnet. (Osmose)

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Per|me|a|bi|li|tät, die; -: 1. (Fachspr.) Durchlässigkeit eines Materials für bestimmte Stoffe (z. B. die des Erdbodens für Wasser). 2. (Physik) physikalische Größe, die den Zusammenhang zwischen magnetischer Induktion u. magnetischer Feldstärke angibt. 3. (Schiffsbau) Verhältnis der tatsächlich im Falle eines Lecks in die Schiffsräume eindringenden Wassermenge zum theoretischen Rauminhalt.

Universal-Lexikon. 2012.