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Porenraum
Porenraum,
 
Porenvolumen, die Gesamtheit der mit Gasen (v. a. Luft) und Flüssigkeiten (v. a. Wasser) erfüllten Hohlräume von Gesteinen (einschließlich der Klüfte) und Böden. Der Porenanteil von Sedimenten ist von der mineralischen Zusammensetzung und den Ablagerungsbedingungen abhängig und nimmt im Verlauf der diagenetischen Verfestigung (Diagenese) durch Überlagerungsdruck, Lösungsvorgänge, Ausscheidung von Bindemitteln u. a. stark ab: In frisch sedimentierten Sanden beträgt der Porenanteil z. B. 40-50 %, in Tonen 70-90 %. Durch die Tiefbohrung auf der Halbinsel Kola konnten noch in 8-10 km Tiefe Flüssigkeitseinschlüsse festgestellt werden. Der nutzbare Porenraum (effektive oder Nutzporosität, d. h. ohne die allseitig geschlossenen Hohlräume) und die Permeabilität sind für die Gewinnung und Speicherung von Grundwasser, Erdöl und Erdgas von entscheidender Bedeutung. Der Porenraum der Böden (Porenanteil in Mineralböden durchschnittlich 45-60 %) dient der Aufnahme und dem Austausch von Wasser, Luft und Kohlendioxid und ermöglicht sowohl Pflanzenwurzeln als auch Bodentieren das Eindringen in den Boden.

Universal-Lexikon. 2012.