Akademik

Kondensation
Kon|den|sa|ti|on 〈f. 20
1. Verflüssigung, Verdichtung
2. 〈Phys.〉 Übergang eines Stoffes vom gas- od. dampfförmigen in den flüssigen (od. festen) Zustand
3. 〈Chem.〉 Reaktion, bei der zwei Moleküle unter Abspaltung eines einfachen Stoffes (z. B. Wasser) zu einem neuen Molekül reagieren od. bei der innerhalb eines Moleküls ein einfacher Stoff abgespalten wird
[<lat. condensatio „Verdichtung“; → kondensieren]

* * *

Kon|den|sa|ti|on [nlat. condensatio = Verdichtung]:
1) in der Chemie eine Reaktion, bei der sich zwei (gleiche oder versch.) Moleküle unter Abspaltung eines einfachen Moleküls (H2O, H2S, NH3, HCl) miteinander verbinden. Unter Wasserentzug verlaufende K. sind z. B. die Bildung von Estern, Glykosiden, Peptiden, Isopoly- u. Heteropolysäuren sowie kondensierten Phosphaten, vgl. Polykondensation. Gelegentlich wird auch die Anellierung als K. aufgefasst;
2) in der Physik der Übergang eines Stoffsystems aus dem gasförmigen in den flüssigen bzw. festen Zustand ( Kondensat, 2) als Umkehrung der Verdampfung bzw. der Sublimation. Die K. tritt in Einstoffsystemen bei der stoffspezifischen, druckabhängigen K.-Temp. ein (Kondensationspunkt; Siedepunkt).

* * *

Kon|den|sa|ti|on, die; -, -en [spätlat. condensatio = Verdichtung]:
1. (bes. Physik) Übergang eines Stoffes vom gasförmigen in den flüssigen Zustand; Verdichtung von Gas, Dampf zu Flüssigkeit (durch Abkühlung od. Druck).
2. (Chemie) Reaktion, bei der sich zwei Moleküle (des gleichen Stoffes od. verschiedener Stoffe) zu einem größeren Molekül vereinigen, wobei ein Molekül einer chemisch einfachen Substanz (z. B. Wasser) abgespalten wird.

* * *

I
Kondensation,
 
Verdichtung.
 
II
Kondensation
 
[spätlateinisch »Verdichtung«] die, -/-en,  
 1) Chemie: chemische Reaktion, bei der sich zwei Moleküle des gleichen Stoffs oder verschiedener Stoffe unter Abspaltung eines Moleküls einer chemisch einfachen Substanz (z. B. Wasser, Ammoniak) zu einem größeren Molekül vereinigen. Eine einfache Kondensation liegt z. B. bei der Herstellung eines Esters aus einer organischen Säure und einem Alkohol vor. Bei bifunktionellen Verbindungen kann sich die Kondensation vielfach wiederholen (Polykondensation); auch intramolekulare Kondensationen sind hier möglich (diese laufen in der Regel unter Bildung einer Ringverbindung ab). - Die Kondensation ist für die präparative Chemie, die Polykondensation in der technischen Chemie für die Herstellung von vielen Kunststoffen von großer Bedeutung.
 
 2) Physik: der Übergang eines Stoffs vom gasförmigen in den flüssigen beziehungsweise festen Aggregatzustand beim Überschreiten der (zur herrschenden Temperatur gehörenden) Sättigungsdichte seines Dampfes infolge Abkühlung bis auf die druckabhängige Kondensationstemperatur (Kondensationspunkt) oder infolge Druckerhöhung. - Die bei der Kondensation frei werdende Kondensationsenthalpie (ältere Bezeichnung Kondensationswärme) hat den gleichen Betrag wie die Verdampfungs- beziehungsweise Sublimationsenthalpie, die beim Übergang vom flüssigen beziehungsweise festen Aggregatzustand in den gasförmigen aufzubringen ist. - Die Kondensation setzt gewöhnlich nur dann beim Überschreiten der Sättigungsdichte ein, wenn auch die flüssige beziehungsweise feste Phase des Stoffs oder Kondensationskerne vorhanden sind; andernfalls erfolgt ein Kondensationsverzug, es tritt eine Übersättigung des Dampfes auf.
 
Die Kondensation des Wasserdampfes der Atmosphäre führt zur Bildung von Nebel, Wolken, Tau; die Abkühlung erfolgt beim Einströmen wasserdampfreicher Luftmassen aus wärmeren Gebieten in kältere, durch Wärmeabstrahlung oder durch Ausdehnung von Luftmassen beim Aufsteigen.
 

* * *

Kon|den|sa|ti|on, die; -, -en [spätlat. condensatio = Verdichtung]: 1. (bes. Physik) Übergang eines Stoffes vom gasförmigen in den flüssigen Zustand; Verdichtung von Gas, Dampf zu Flüssigkeit (durch Abkühlung od. Druck): die K. des Wasserdampfs der Atmosphäre führt zur Bildung von Nebel, Wolken oder Tau. 2. (Chemie) Reaktion, bei der sich zwei Moleküle (des gleichen Stoffes od. verschiedener Stoffe) zu einem größeren Molekül vereinigen, wobei ein Molekül einer chemisch einfachen Substanz (z. B. Wasser) abgespalten wird.

Universal-Lexikon. 2012.