Blois
[blwa], Stadt in Mittelfrankreich, Verwaltungssitz des Départements Loir-et-Cher, am rechten Steilufer der Loire, 49 300 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Museum; Zentrum eines reichen Landwirtschaftsgebiets (Getreide, Wein, Gemüse); Schokoladenfabrik, Maschinen- und Gerätebau, Druckereien, Elektro- und Lederindustrie.
Das die Stadt beherrschende Schloss ist um einen großen Innenhof angelegt; es wurde im 13. Jahrhundert begonnen und bis ins 17. Jahrhundert hinein ständig erweitert; bemerkenswert sind u. a. der Trakt Franz' I. (1515-24) mit Loggienfassade und achteckigem Treppenturm und der von F. Mansart für Gaston d'Orléans 1635-38 gebaute Flügel. - Weitere Bauwerke sind die Kathedrale Saint-Louis (nach 1678-1702 auf Vorgängerbau) mit einer Krypta aus dem 10./11. Jahrhundert, die romanisch-gotische Kirche Saint-Nicolas (12./13. Jahrhundert) und die Basilika Notre-Dame de la Trinité (1949 geweiht).
Blois, das römische Blesum, war im Mittelalter Hauptstadt der Grafschaft Blésois oder Blaisois, die 1391 von Herzog Ludwig von Orléans erworben wurde; sein Enkel, König Ludwig XII., vereinigte das Gebiet 1498 mit der Krone. In Blois hatten die französischen Könige aus den Häusern Valois und Orléans (bis 1589) ihre ständige Residenz.
Universal-Lexikon. 2012.