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Bevölkerungsprojektion
Bevölkerungsprojektion,
 
Vorausberechnung der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung und deren Gliederung nach Alter und Geschlecht auf der Grundlage bevölkerungswissenschaftlicher Erkenntnisse über die bisherige Entwicklung der Fertilität (Kinderzahl je Frau), der Mortalität (Lebenserwartung) und der Wanderungen (Zahl der Zu- und Abwanderungen). Bevölkerungsprojektionen sind für Planungen im Bildungsbereich, für die Altersversorgung, den Wohnungsbau, den Gesundheitsbereich, die Wirtschaftsplanung und die Verwaltung wichtig. Die Annahmen über die künftige Entwicklung von Fertilität, Mortalität und Wanderungen stützen sich auf Analysen für die Vergangenheit. Bevölkerungsprojektionen sind Konditionalaussagen, die sich durch die Offenlegung ihrer Annahmen von bloßen Voraussagen und Prophezeiungen unterscheiden. Bevölkerungsprognosen streben an, die Annahmen so zu setzen, dass die wahrscheinlichste Entwicklung in der Zukunft getroffen wird. Im Unterschied dazu werden bei Bevölkerungsprojektionen mehrere alternative Vorausberechnungen für eine Reihe unterschiedlicher Annahmen durchgeführt. Man untergliedert die Ergebnisse in der Regel nach einer unteren, mittleren und oberen Variante. Bevölkerungsmodellrechnungen unterscheiden sich von Bevölkerungsprojektionen durch eine große Vielzahl alternativ zugrunde gelegter Annahmen, die nicht den Anspruch erheben, die wahrscheinlichste Entwicklung abzubilden. Bevölkerungssimulationsrechnungen beruhen auf einem noch wesentlich breiteren Spektrum von meist Tausenden von Annahmen, zu deren Auswahl mathematisch-statistische Zufallsverfahren eingesetzt werden (Monte-Carlo-Simulationsrechnungen). Geburtenrate.

Universal-Lexikon. 2012.