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Balfour
Balfour
 
['bælfə], Arthur James, Earl of Balfour (seit 1922), britischer Politiker, * Whittingehame (Lothian Region) 25. 7. 1848, ✝ Woking (County Surrey) 19. 3. 1930; Neffe des 3. Marquess of Salisbury; gehörte 1874 bis 1922 dem Unterhaus, 1922-30 dem Oberhaus an. Als Irlandminister (1887-91) bekämpfte er die irische Homerule-Bewegung, förderte gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung der Insel und setzte eine Landreform in Gang. 1902-05 war er Premierminister. Mit dem Schulgesetz von 1902 stellte er das englische und walisische Bildungssystem auf neue Grundlagen. Außenpolitisch trug Balfour maßgeblich zur Begründung der Entente cordiale zwischen Großbritannien und Frankreich (1904) bei; er leitete damit eine Wende in der britischen Außenpolitik ein (Großbritannien und Nordirland, Geschichte). Wegen innenparteiliche Konflikte über die Frage »Freihandel oder Schutzzoll« sah er sich 1905 zum Rücktritt als Premierminister gezwungen. 1902-11 war er Führer der Konservativen Partei, 1915-16 Erster Lord der Admiralität. Als Außenminister (1916-19) gab er 1917 die Balfour-Deklaration ab. Als Lord President of the Council (1919-22 und 1925-29) war er führend an der Ausarbeitung der Commonwealth-Idee, dem Grundgedanken des Statuts von Westminster, beteiligt.
 
Neben seiner politischen Tätigkeit befasste sich Balfour mit Fragen der Philosophie. 1919 wurde er Kanzler der Cambridge University, 1921 Präsident der Britischen Akademie.
 
Werke: A defence of philosophic doubt (1879); The foundations of belief (1895; deutsch Die Grundlagen des Glaubens); Theism and humanism (1914); Essays (1920); Theism and thought (1923); Opinions and arguments (1927); Chapters of autobiography (1930).
 
Literatur:
 
S. H. Zebel: B. (Cambridge 1973);
 R. F. Mackay: B.: Intellectual and statesman (Oxford 1985).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Zionismus: Palästina und der Zionismus
 

Universal-Lexikon. 2012.