Azaña y Díaz
[a'θaɲa i 'ȓiaθ], Manuel, spanischer Politiker und Schriftsteller, * Alcalá de Henares 10. 1. 1880, ✝ Montauban 4. 11. 1940; liberal und zugleich entschieden antiklerikal in seiner politischen Grundhaltung, zentrale Gestalt des spanischen Geisteslebens, seit 1930 Präsident der literarischen Gesellschaft Ateneo, gründete im selben Jahr die »Acción Republicana« (Abkürzung AR; deutsch »Republikanische Aktion«). Nach Ausrufung der Republik (April 1931) trat er als Kriegsminister in der provisorischen Regierung N. A. Zamora y Torres (April bis Oktober 1931) für eine Heeresreform ein. 1931-33 war er Ministerpräsident; seine Regierung leitete eine tief greifende Umwandlung von Staat (katalanisches Autonomiestatut 1931/32) und Gesellschaft (Agrargeselschaft 1932; antiklerikale Kirchengesetzgebung 1933) ein (Spanien, Geschichte). Nach dem Wahlsieg der Volksfront (Februar 1936) war er zunächst (Februar bis Mai 1936) Ministerpräsident, dann (seit Mai 1936) Staatspräsident. Nach dem Sieg der Truppen General F. Francos im Spanischen Bürgerkrieg ging A. y D. 1939 nach Frankreich ins Exil.
Neben seiner Tätigkeit als Politiker trat A. y D. auch als Schriftsteller hervor. Er schrieb Kritiken und Essays, darunter hervorragende Arbeiten über J. Valera y Alcalá Galiano (»Vida de Don Juan Valera«, 1926) und Cervantes (»La invención del Quijote«, 1934), und veröffentlichte auch einen autobiographischen Roman (»El jardín de los frailes«, 1927).
Universal-Lexikon. 2012.