Ạrbogast,
1) fränkischer Offizier in römischen Diensten, ✝ (Selbstmord) 394; war seit 388 Regent unter Kaiser Valentinian II. Nach dessen Ermordung (392) erhob er mithilfe der heidnischen Oberschicht den Rhetoriklehrer und Beamten der kaiserlichen Kanzlei Eugenius auf den Thron, unterlag aber im Kampf gegen Theodosius I. Anfang September 394 am Frigidus (Nebenfluss des Isonzo) und beging Selbstmord.
2) spätrömischer Militärbefehlshaber (comes) von Trier, wohl Nachkomme von 1); herrschte um 475 - als Zeitgenosse Childerichs - mithilfe fränkischer Foederaten im Moselgebiet. Sein kleiner Machtbereich kennzeichnet den politischen Zerfall Galliens am Ende der Römerherrschaft.
Arbogạst,
Louis François Antoine, französischer Mathematiker, * Mutzig (Elsass) 4. 10. 1759, ✝ Straßburg 8. 4. 1803; Professor in Straßburg, sein Bericht über ein vereinheitlichtes dezimales Maß- und Gewichtssystem (1793) führte zu dessen Einführung in Frankreich. Arbogast studierte unstetige und intervallweise zusammengesetzte Funktionen (1791) und verwendete im »Calcul des dérivations« (1800) eine geschickte Differenziationssymbolik.
Universal-Lexikon. 2012.