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Aranjuez
Aranjuez
 
[araȖ'xu̯ɛθ], Stadt auf der Hochfläche Neukastiliens, Region Madrid, Spanien, 492 m über dem Meeresspiegel, 50 km südlich von Madrid, in einer Flussoase des Tajotals, 38 200 Einwohner. - Die Kulturlandschaft von Aranjuez gehört seit 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Königspalast (Neubau unter Philipp II. begonnen 1561 durch J. B. de Toledo und J. de Herrera; nach mehreren Bränden verändert) besteht aus einem dreistöckigen Haupttrakt mit Attika und zwei doppelgeschossigen Seitenflügeln mit Arkadengalerien (1771-78); Innenausstattung des 19. Jahrhunderts, Gemäldegalerie, Porzellansaal (mit Arbeiten der königlichen Porzellanmanufaktur Buen Retiro); prächtige Parkanlagen. Karl IV. ließ nach 1790 nordöstlich der Stadt das Schlösschen Casita del Labrador errichten (prunkvolle Ausstattung, u. a. pompejanisches Kabinett).
 
Geschichte:
 
Aranjuez war ursprünglich im Besitz des Ordens von Santiago; unter Philipp II. wurde es königliche Sommerresidenz. In Aranjuez wurde am 18. 1. 1805 der Bündnisvertrag zwischen Spanien und Frankreich (gegen Großbritannien) geschlossen. Der Aufstand von Aranjuez gegen die französische Besetzung 1808 war der Anfang des offenen Widerstandes gegen die napoleonische Herrschaft in Spanien.
 

Universal-Lexikon. 2012.