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Re|pli|ka|ti|on 〈f. 20〉 Kopieren der in der DNS gespeicherten genetischen Information als Voraussetzung für die Eiweiß-Biosynthese [<lat. replicatio „das Wiederaufrollen“; zu replicare „wieder aufrollen, entfalten“]
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Re|p|li|ka|ti|on [lat. replicatio = das Wiederaufrollen]; Syn.: Reduplikation: Bez. für die Verdoppelung des in Form der DNA-Doppelhelix vorliegenden genetischen Materials. Dazu muss die Doppelhelix zunächst durch Helicasen u. Gyrasen entspiralisiert werden, ehe DNA-Polymerasen u. DNA-Ligasen von den beiden Einzelsträngen durch Anlagerung der jeweils komplementären Nukleotide (Basenpaarung) Kopien herstellen können. Die identische Reduplikation von RNA-Einzelsträngen durch Polymerasen (↑ Replicasen) verläuft analog.
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Bildung einer exakten Kopie von Genen bzw. Chromosomen durch selbstständige Verdoppelung des genetischen Materials.
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I Replikation
[lateinisch replicatio »das Wiederaufrollen«] die, -/-en, Reduplikation, Autoreduplikation, die in der S-Phase des Zellzyklus stattfindende Verdopplung des genetischen Materials (DNA), die den molekularen Mechanismus für die vollständige Weitergabe der Erbinformation von Generation zu Generation darstellt. Hierzu wird die als Doppelhelix vorliegende DNA an bestimmten Stellen (den Replikationsursprüngen) entdrillt und aufgespalten, es bildet sich eine Replikationsgabel. Aufgrund der räumlichen Struktur der Doppelhelix wird zu ihrer Entschraubung in einem der beiden Stränge mithilfe spezieller Enzyme ein Bruch erzeugt, sodass sich ein Strang relativ zum anderen drehen kann. Durch Bindung an Proteine (SSBPs) wird die Replikationsgabel stabilisiert. An den entstandenen Einzelstrangabschnitten werden kurze komplementäre RNA-Moleküle synthetisiert, die durch DNA-Polymerasen unter Anlagerung von Desoxyribonukleosidtriphosphaten verlängert werden, wodurch sich neue komplementäre Partnerstränge ausbilden; die neu entstandenen Doppelstränge enthalten je einen ursprünglich elterlichen und einen neu synthetisierten Strang (semikonservative Replikation). Die RNA-Polymerasen können nur in einer Richtung, vom 5'- zum 3'-Ende, synthetisieren. Da in der Replikationsgabel jedoch einer der beiden Stränge in umgekehrter Richtung wachsen muss, werden an diesem Strang zunächst kurze Stücke (nach ihrem Entdecker Okazaki-Fragmente genannt) synthetisiert, die anschließend durch eine DNA-Ligase zu einem vollständigen Strang verknüpft werden. Die als Primer synthetisierten RNA-Moleküle werden durch die Ribonuklease H abgebaut, die Lücken durch DNA-Polymerase aufgefüllt und die Stücke ebenfalls durch DNA-Ligase verknüpft. Die Enden der linearen Chromosomen eukaryontischer Zellen (die Telomere) werden durch spezielle Enzyme (Telomerasen) angehängt. - Zur Vervielfältigung der bei RNA-Viren als genetisches Material vorliegenden RNA dienen spezielle Synthesemechanismen.
II
Replikation
[lat. replicatio »das Wiederaufrollen«], das automatische Abgleichen zweier Datenbanktabellen (Datenabgleich) mit dem Ergebnis, dass anschließend beide Tabellen identisch sind und inhaltlich dem neuesten Stand entsprechen. Die Notwendigkeit zu einem Abgleich ergibt sich, wenn mit verteilten Datenbanken gearbeitet wird. Dabei dient immer die eine Datei als Originaldatenbank, die andere als Kopie. Ein Beispiel sind die auf dem Server eines Unternehmens liegende Zentraldatenbank und die Kopien davon, die von Außenmitarbeitern auf ihren Notebooks offline verwendet werden. Die Inhalte dieser »Tochterdatenbanken« lassen sich bei Bedarf (am besten regelmäßig) mit der Zentraldatenbank abgleichen, indem lokaler Rechner und Server z. B. per Remote Access über das Internet miteinander verbunden werden und die Funktion »Replizieren« aufgerufen wird. Treten Konflikte während der Replikation auf, so müssen diese später von Hand gelöst werden. Datenbankprogramme mit Replizierfähigkeit sind Lotus Notes/Domino und Microsoft Access.
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Universal-Lexikon. 2012.