* * *
Krä|mer 〈m. 3〉
1. 〈veraltet〉 Kleinhändler, Lebensmittelhändler mit sehr kleinem Laden
2. 〈fig.; umg.; abwertend〉 kleinl., engstirniger Mensch
● jeder \Krämer lobt seine Ware 〈fig.; umg.〉 auf Eigenlob kann man nichts geben [<ahd. kramari „Kleinhändler“; → Kram]
* * *
Krä|mer, der; -s, - [mhd. kramære, ahd. kramāri = Kleinhändler]:
1.
a) (landsch., sonst veraltet) jmd., der einen kleinen Laden mit Lebensmitteln hat;
2. (abwertend) jmd., der engherzig, in kleinlicher Weise eigennützig, gewinnsüchtig ist.
* * *
Kramer,
1) Ferdinand, Architekt, * Frankfurt am Main 22. 1. 1898, ✝ ebenda 4. 11. 1985; gehörte in den 20er-Jahren zur Gruppe um den Frankfurter Stadtbaurat E. May und arbeitete mit an der Zeitschrift »Das Neue Frankfurt«. Er entwarf neben vorbildlichen Reihenhäusern auch Möbel, Beleuchtungskörper und Geschirr. 1937 erhielt er Berufsverbot und emigrierte in die USA. 1952 kehrte er nach Frankfurt zurück, wo er von M. Horkheimer als leitender Architekt der Universitätsneubauten berufen wurde.
F. K., Architektur u. Design, bearb. v. P. Hahn, Ausst.-Kat. (1982);
F. K. Der Charme des Systematischen, hg. v. C. Lichtenstein, Ausst.-Kat. Museum für Gestaltung Zürich u. a. (1991).
2) Piet, eigentlich Pieter Lodewijk Kramer, niederländischer Architekt, * Amsterdam 1. 7. 1881, ✝ ebenda 4. 2. 1961; Vertreter des Expressionismus, errichtete Brücken und Wohnbauten in Amsterdam, das Warenhaus »De Bijenkorf« (1924-26) in Den Haag.
B. Kohlenbach: Pieter Lodewijk K. Architekt der Amsterdamer Schule. 1881-1961 (Basel 1994).
3) ['kreɪmə], Stanley, amerikanischer Filmproduzent und -regisseur, * New York 29. 9. 1913, ✝ Los Angeles (Calif.) 19. 2. 2001; ab 1948 Hollywood-Produzent, v. a. politische und sozialkritische Filme.
Filme: Flucht in Ketten (1958); Das letzte Ufer (1959); Wer den Wind sät (1959); Urteil von Nürnberg (1961); Rat mal, wer zum Essen kommt (1967); Oklahoma Crude (1972); Das Domino Komplott (1976); The runner stumbles (1979).
D. Spoto: S. K., film maker (New York 1978).
4) Theodor, österreichischer Schriftsteller, * Niederhollabrunn (heute zu Korneuburg) 1. 1. 1897, ✝ Wien 3. 4. 1958, Sohn eines jüdischen Landarztes; wurde im Ersten Weltkrieg schwer verwundet; ab 1931 freier Schriftsteller. Wegen seiner Opposition zum Nationalsozialismus gelang es ihm nicht, seine Anfangserfolge auf breiter Basis auszubauen. 1933 untersagte er das Erscheinen seiner Werke im nationalsozialistischen Deutschland. 1938 erhielt er Berufsverbot, 1939 emigrierte er nach Großbritannien (bis 1957). In seinen Gedichten machte sich Kramer zum Sprecher von Randfiguren und Außenseitern, Tagelöhnern, Heimat- und Arbeitslosen. Andere Themen sind Natur und Landschaft, v. a. die Umgebung zwischen Neusiedlersee und Waldviertel (»Kalendarium«, 1930), aber auch der Krieg (»Wir lagen in Wolhynien im Morast«, 1931) und die Emigration.
Ausgabe: Gesammelte Gedichte, herausgegeben von E. Chvojka, 3 Bände (1984-87).
* * *
Kra|mer, der; -s, - (landsch., sonst veraltet): Krämer.
Universal-Lexikon. 2012.