Rhein|hẹs|sen [auch: 'ra̮in…]; -s:
Gebiet in Rheinland-Pfalz.
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Rheinhessen,
historische Landschaft zwischen linkem Rheinufer und Nordpfälzer Bergland, erstreckt sich hauptsächlich im Rheinhessischen Hügelland. Rheinhessen umfasst den linksrheinischen Teil (ehemalige Provinz; Verwaltungssitz Mainz) des früheren Großherzogtums beziehungsweise Freistaates Hessen(-Darmstadt), 1816 gebildet aus einem Teil des 1798 durch Zusammenlegung verschiedener linksrheinischer deutscher Territorien eingerichteten, 1814 aufgelösten französischen Département Mont Tonnerre. Innerhalb von Rheinland-Pfalz bildete Rheinhessen bis 1968 einen eigenen Regierungsbezirk, seitdem gehört es zum Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz.
Rheinhessen ist mit 26 381 ha Rebland (1999, davon 25 442 ha in Ertrag) das größte deutsche Weinbaugebiet (zwischen Bingen, Mainz, Worms und Alzey). Unter der Vielzahl der angepflanzten Rebsorten dominieren Müller-Thurgau (21,2 %), Silvaner (12,1 %) und Riesling (9,8 %) sowie Neuzüchtungen, v. a. Kerner (8,1 %), Scheurebe (6,7 %), Bacchus (6,3 %) und Faberrebe (4,8 %); 16,2 % entfallen auf Rotweinreben (v. a. Portugieser mit 6,8 % der bestockten Rebfläche). Rheinhessen erzeugte (1999) 3,15 Mio. hl Wein, davon 38,7 % Qualitätswein bei A. und 61,1 % Qualitätswein mit Prädikat); das entspricht rd. 30 % der deutschen Produktion. An der Rheinfront um Oppenheim (hier das Deutsche Weinbaumuseum) und besonders Nierstein bringt der Riesling (auf Böden des Rotliegenden) Spitzenqualitäten; Ingelheim am Rhein ist Zentrum der Rotweinbereitung (v. a. Spätburgunder). Worms wurde durch die Liebfrauenmilch bekannt. Als gebietstypischer trockener Wein wurde der Rheinhessen-Silvaner (RS) mit maximal 4 g/l Restzucker und mindestens 5 g/l Säure, als halbtrockener der Schoppenstecher geschaffen. Eine weitere Spezialität ist die Selection Rheinhessen. In Alzey besteht ein Landesamt für Rebenzüchtung.
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Rhein|hes|sen; -s: Weinbaugebiet in Rheinland-Pfalz.
Universal-Lexikon. 2012.