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Dasein
Leben; Existenz; Bestehen; Beisein; Präsenz; Anwesenheit; Gegenwart; Vorhandensein; Sein; Vorliegen

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Da|sein ['da:zai̮n], das; -s:
das menschliche Leben [in einer bestimmten Weise]; Existenz:
der Kampf ums Dasein; ein bescheidenes Dasein führen.
Zus.: Erdendasein, Junggesellendasein, Schattendasein, Sklavendasein.

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da||sein 〈alte Schreibung für〉 da sein

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Da|sein , das; -s, -e:
1. <o. Pl.> (geh.) das Vorhandensein, Bestehen, Existieren:
das D. Gottes;
Verwandte, von deren D. er bis dahin nichts gewusst hatte.
2. <Pl. selten> (geh.) menschliches Leben, bes. im Hinblick auf seine Bedingungen; menschliche Existenz:
ein trauriges, menschenwürdiges D. führen;
sich das D. erleichtern;
sein D. fristen;
der tägliche Kampf ums D.
3. <o. Pl.> (selten) das Anwesendsein:
sein bloßes D. beruhigte sie.
4. <o. Pl.> (Philos.) bloß empirisches Vorhandensein einer Sache od. eines Menschen.

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Dasein,
 
allgemein das Vorhandensein von etwas; in der traditionellen Ontologie die Existenz, Wirklichkeit (lateinisch existentia), das »Dass« eines Seienden, im Unterschied zu seiner Essenz, seinem Wesen (lateinisch essentia), seinem sachhaltigen »Was«. Während den räumlich und zeitlich erfahrbaren Dingen der Welt Dasein kontingent ist, nur für eine bestimmte Zeitdauer zukommt, ist dem unendlichen Seienden Dasein notwendig und fällt daher mit seinem Wesen zusammen (Gottes Dasein ist sein Wesen). In der deutschen Aufklärungsphilosophie (z. B. bei C. Wolff und A. G. Baumgarten) wird Dasein aus dem Verhältnis von Akt und Potenz als Akt (lateinisch actualitas) im Sinne der Verwirklichtheit eines Gegenstandes aufgefasst und seinem Möglichsein gegenübergestellt. Erst durch das Prädikat »Dasein« erhält ein gedachter Gegenstand seine vollständige Bestimmung.
 
I. Kant dagegen, der die rationalistische Bemühung zur Überbrückung der Kluft zwischen Sein und Denken weiter vorangetrieben hat, sah in der Modalitätskategorie Dasein kein Komplement zur Möglichkeit: das wirkliche Ding enthalte kein Prädikat mehr als das mögliche. In seiner Widerlegung des ontologischen Gottesbeweises, demzufolge der Begriff Gottes als des vollkommensten Wesens bereits dessen Dasein einschließen müsse, stellte er heraus, dass Dasein kein (reales) Prädikat sei, weil Dasein nichts zur Sachbestimmung (lateinisch realitas) einer Sache hinzufüge, vielmehr als die Setzung einer Sache mit allen ihren Prädikaten zu verstehen sei. Ob einem Ding Dasein zukommt oder nicht, lässt sich nach Kant nicht aus seinem bloßen Begriff erschließen, sondern ist allein durch Wahrnehmung feststellbar (»Der einzig mögliche Beweisgrund zu einer Demonstration des Daseins Gottes«, 1763; »Kritik der reinen Vernunft«, 1781).
 
In Kritik an Kants Auffassung des Daseins als Modalitätskategorie fasste G. W. F. Hegel Dasein als das einfache Einssein von Sein und Nichts auf, das als das Resultat ihres aufgehobenen Widerspruchs immer Sein mit einer Bestimmtheit ist.
 
Die Existenzphilosophen unterscheiden die drei Begriffe Dasein, Existenz und »existentia«, die traditionellerweise synonym gebraucht wurden: Insbesondere darf Dasein nun nicht mehr mit bloßem Vorhandensein im Sinne von »existentia« identifiziert werden. M. Heidegger bezeichnete mit Dasein ausschließlich die Seinsweise des Menschen, dem es in seinem Sein um dieses Sein sowie um Sein überhaupt geht (d. h. der aufgrund seines In-der-Welt-Seins sich immer schon in einem Verhältnis und einem Verständnis seiner selbst sowie von Sein überhaupt bewegt); mit »Da-Sein« wird der zwiefältige Bezug des Seins zum Menschen und des Menschen zur Offenheit (»Da«) des Seins artikuliert, in dem alles Seinsverstehen und damit die Möglichkeit jeder Ontologie wurzelt (»Sein und Zeit«, 1927; »Was ist Metaphysik?«, 1929). In völlig anderer Weise verwendete K. Jaspers Dasein, zum einen im traditionellen Sinne für das leibhafte Gegebensein von etwas, zum anderen zur Kennzeichnung einer Weise des Umgreifenden, das ich bin, die nur erhellt, aber nicht mehr wissenschaftlich erforscht werden kann (»Von der Wahrheit«, 1947). J. P. Sartre übersetzte den Terminus Dasein häufig mit »menschlicher Wirklichkeit« (französisch réalité humaine) und verlieh ihm so eine Wendung ins leibhaft Konkrete. Existenz (französisch existence) dagegen meint bei ihm die Seinsweise des Menschen, die Ausdruck seiner radikalen Freiheit ist, die dem Menschen ermöglicht und ihn nötigt, sein Wesen sowie seine Geschichte erst hervorzubringen (»L'être et le néant«, 1943; deutsch »Das Sein und das Nichts«, 1962).

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Da|sein, das; -s, -e: 1. <o. Pl.> (geh.) das Vorhandensein, Bestehen, Existieren: das D. Gottes; Verwandte, von deren D. er bis dahin nichts gewusst hatte. 2. <Pl. selten> (geh.) das menschliche Leben, bes. im Hinblick auf seine Bedingungen; menschliche Existenz: ein trauriges, menschenwürdiges D. führen; sich das D. erleichtern; sein D. fristen; der tägliche Kampf ums D.; ein Urwald aus -en (Benn, Stimme 33). 3. <o. Pl.> (selten) das Anwesendsein: sein bloßes D. beruhigte sie. 4. <o. Pl.> (Philos.) bloß empirisches Vorhandensein einer Sache od. eines Menschen.

Universal-Lexikon. 2012.