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Götz
Gọ̈tz:
in der Fügung G. von Berlichingen (salopp verhüll.; lass mich in Ruhe!; nach dem Götzzitat).

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Gọ̈tz,
 
1) Gottfried Bernhard, auch G. B. Goetz [gœts] oder Gọ̈z, Maler und Kupferstecher, * Kloster Welehrad (bei Ungarisch-Hradisch) 10. 8. 1708, ✝ Augsburg 23. 11. 1774; Vertreter des Rokoko, beeinflusst von A. Pozzo. Götz malte in süddeutschen Kirchen und Klöstern Deckenfresken und Tafelbilder, für die eine Fülle an allegorischem Beiwerk bezeichnend ist. Als Kupferstecher wurde er besonders bekannt durch seine farbintensiven Kolorierungen.
 
Werke: Deckenfresken in der Wallfahrtskirche Birnau (vollendet 1750), in der Schlosskapelle in Meersburg (1741), im Treppenhaus des Prämonstratenserstifts Schussenried (1758); Tafelbilder für die Benediktinerabtei Admont (1745-47) und die Jesuitenkirche in Landsberg am Lech (1754).
 
Literatur:
 
E. Isphording: G. B. Göz: 1708-1774. Ölgemälde u. Zeichnungen, 2 Bde. (1982-84).
 
 2) Johann Nikolaus, Schriftsteller, * Worms 9. 7. 1721, ✝ Winterburg (bei Bad Kreuznach) 4. 11. 1781; studierte Theologie in Halle (Saale), wo er mit J. P. Uz und J. W. L. Gleim den anakreontischen Halleschen Freundeskreis begründete. Er war Hauslehrer, Schlossprediger, 1748 Feldprediger in einem französischen Regiment, später Konsistorialrat und Superintendent in Winterburg. In seinen Dichtungen sind Freude, Genuss und Tugend auf dem Boden bürgerlicher Moral vereint. Sein »Versuch eines Wormsers in Gedichten« (1745) zeichnet sich durch lebendige Sinnlichkeit und sprachlichen Wohlklang aus. Er übersetzte Oden Anakreons und Sapphos.
 
Weiteres Werk: Die Mädchen-Insel (1773, Elegie).
 
Ausgaben: Vermischte Gedichte, herausgegeben von K. W. Ramler, 3 Bände (1785); Deutsche Litteraturdenkmale des 18. und 19. Jahrhundert, Band 42: Gedichte aus den Jahren 1745-1765 in ursprünglicher Gestalt (1893).
 
 3) Karl Otto, Maler, * Aachen 22. 2. 1914; Vertreter der informellen Malerei; 1935 von den Nationalsozialisten mit Mal- und Ausstellungsverbot belegt; wurde 1949 Mitglied der Gruppe Cobra. Seine expressiven Bilder sind ganz durch die Geste des Malens bestimmt. Die Farbe wird in großen, zusammenfassenden Zügen aufgetragen. 1959-79 lehrte Götz an der Düsseldorfer Akademie. 1972 veröffentlichte er mit seiner Frau, der Malerin Rissa (eigentlich Karin Götz, * 1939), »Probleme der Bildästhetik«; 1993-95 erschienen seine »Erinnerungen« (3 Bände, mit einer Werkauswahl 1934-75).
 
Literatur:
 
K. O. G. im Gespräch. »Abstrakt ist schöner!«, hg. v. M. Klant u. C. Zuschlag (1994).

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Gọ̈tz: in der Fügung G. von Berlichingen (salopp verhüll.; lass mich in Ruhe!; nach dem ↑Götzzitat).

Universal-Lexikon. 2012.