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Dọgmengeschichte,

 

1) Theologie: wissenschaftliche Disziplin, die die Dogmenentwicklung und die Entwicklung der kirchlichen Lehren überhaupt kritisch untersucht und darstellt. Nach Ansätzen in der christlichen Antike (u. a. Irenäus von Lyon, Johannes von Damaskus, v. a. Vinzenz von Lérins), im Mittelalter (Scholastik) und zu Beginn der Neuzeit (v. a. D. Petavius), die allerdings eher als (apologetische) dogmatische Stoffsammlungen anzusehen sind, wurde eine Dogmengeschichte als selbstständige wissenschaftliche Disziplin erst von der evangelischen Theologie Anfang des 18. Jahrhunderts (J. G. und C. W. F. Walch) entwickelt. Mit A. von Harnacks klassische »Lehrbuch der Dogmengeschichte« (3 Bände, 1886-90) begann die Epoche moderner Dogmengeschichte. Die erst im 19. Jahrhundert (J. A. Möhler, J. H. Newman u. a.) einsetzende Dogmengeschichte der katholischen Theologie wurde oft durch kirchenamtliche Eingriffe unterbrochen (z. B. Modernismus), konnte sich aber seit dem Ersten Weltkrieg methodisch und inhaltlich ausbauen.

 

Literatur:

 

Hb. der D., hg. v. M. Schmaus u. G. Grillmeier, auf mehrere Bde. ber. (1951 ff.);

 J. Ratzinger: Das Problem der D. in der Sicht der kath. Theologie (1966);

 F. Loofs: Leitf. zum Studium der D. (⁷1968);

 M. Hofmann: Theologie, Dogma u. Dogmenentwicklung im theolog. Werk Denis Petau's (Bern 1976);

 

Hb. der Dogmen- u. Theologiegesch., hg. v. C. Andresen, 3 Bde. (Neuausg. 1989);

 A. Adam: Lb. der D., 2 Bde. (⁶1992);

 B. Lohse: Epochen der D. (⁸1994).

 

 2) Wirtschaftwissenschaft: die Lehre von der historischen Entwicklung nationalökonomischer Theorien (Lehrgeschichte der Volkswirtschaftslehre), auch philosophische, politische, rechtliche Ideen.