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Bẹrgstraße,

 

1) Name für den Westrand des Odenwaldes zwischen Darmstadt und Wiesloch, ursprünglich Name der hier verlaufenden römischen Straße (heute etwa B 3), daher im Norden geteilt in »Alte Bergstraße« unmittelbar am Fuß des Odenwaldes und »Neue Bergstraße« etwas weiter im Tiefland. Die Siedlungen entlang der Bergstraße gehen meist in römische und fränkische Zeit zurück. Dank Klima- (frühester Frühlingsbeginn in Deutschland) und Bodengunst (Lössböden) ist das Gebiet an der Bergstraße besonders geeignet für Obst- und Gemüse-, an den Hängen auch für Weinbau; hier gedeihen Mandeln, Pfirsiche, Aprikosen, Walnüsse, Edelkastanien. Kleinbäuerliche Struktur und große Vermarktungseinrichtungen prägen die Städte und Gemeinden, in denen fast überall auch der Fremdenverkehr eine wichtige Rolle spielt.

 

Die Bergstraße, von den Römern erbaut, war Heer-, Handels- und Geleitstraße durch Hessen, Kurmainz und Kurpfalz, zu deren Schutz im Mittelalter zahlreiche Burgen erbaut wurden. Seit dem Spätmittelalter machten Kurmainz, Kurpfalz und die seit 1497 hessische Grafschaft Katzenelnbogen heftig umstrittene Territorialansprüche auf das Gebiet der Bergstraße geltend. 1803 ging der kurpfälzische Anteil an Baden, der kurmainzische an Hessen-Darmstadt.

 

 2) Landkreis in Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, 720 km², 262 600 Einwohner; Verwaltungssitz ist Heppenheim (Bergstraße). Das Kreisgebiet erstreckt sich von der Rheinebene über den kristallinen Vorderen Odenwald bis in den waldreichen Buntsandstein-Odenwald und ist zu 40 % bewaldet. Intensive Landwirtschaft (auch Sonderkulturen); zahlreiche Industrie- und Gewerbebetriebe (Textilien, Nahrungsmittel); Pendlerwohngebiet (v. a. für den Rhein-Neckar-Raum).