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Arles
Arles [arl ]:
Stadt in Südfrankreich.

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Arles
 
[arl], Stadt im Département Bouches-du-Rhône, Südfrankreich, am Beginn des Rhônedeltas, 52 000 Einwohner; zur Gemarkung Arles, mit über 750 km2 größte in Frankreich, gehören große Teile der Camargue mit der Meersalzgewinnungsanlage Salin-de-Giraud (50 % der französischen Produktion).
 
Wirtschaft:
 
Handelszentrum für die Landwirtschaft der Camargue und der Crau; Reisschälanlagen, chemische und metallurgische Industrie, Herstellung von Erdölbohrgeräten, Papier und Pappe; Fremdenverkehrszentrum.
 
Stadtbild:
 
Arles besitzt bedeutende Denkmäler aus römischer Zeit, u. a. das augusteische Theater mit erhaltenen Bogen- und Säulenstellungen und das Amphitheater (»Arènes«), um 46 v. Chr. errichtet und im Mittelalter als Festung umgebaut. Am Südrand der Stadt die Allee der Sarkophage (»Alyscamps« mit Resten eines römischen, später christlichen Begräbnisplatzes). Weitere Funde aus der Antike im Musée d'Art Païen in der ehemaligen Kirche Sainte-Anne und im »Musée de l'Arles antique«, das auch ein Forschungsinstitut zur Antike beherbergt. Unter den romanischen Bauten ist besonders bemerkenswert die Kathedrale Saint-Trophime (auf karolingischem Vorgängerbau v. a. 12. Jahrhundert, Umgangschor 1454-1517) mit reich skulptierter Westfassade (v. a. das Portal) und Kreuzgang (zwei romanische Säulengänge des 12./13. Jahrhunderts und zwei gotische des 14. Jahrhunderts). Die UNESCO erklärte die römischen und romanischen Denkmäler zum Weltkulturerbe.
 
Geschichte:
 
Arles, seit 46 v. Chr. römische Kolonie (Colonia Iulia Patẹrna Arelate Sextanorum), seit Mitte des 3. Jahrhunderts Bischofssitz, wurde Ende des 4. Jahrhunderts Hauptort Galliens (über den Rhônekanal mit dem Meer verbunden). Die Stadt war Residenz der Kaiser Konstantin III. (407-411) und Maiorian (459-461). Die Bischöfe von Arles erlangten um 400 die Metropolitangewalt sowie 417 und, nach Unterbrechung, erneut 513 die Stellung eines päpstlichen Vikars für Gallien. Sie ließ sich unter fränkischer Herrschaft (seit 536) nicht behaupten. Arles wurde Hauptort der Provence, auch als diese seit 879 ein Königreich bildete. Dieses erhielt später, zusammen mit dem im 10. Jahrhundert hinzukommenden »hochburgundischen« Königreich, den Namen Arelat. Gegen die Stadtherrschaft des Erzbischofs (seit 921) waren die Bürger von Arles 1220 siegreich, mussten sich aber 1251 dem Grafen Karl von Anjou unterwerfen. Mit der Grafschaft Provence kam Arles, das im 11./12. Jahrhundert der wichtigste Handelsplatz des unteren Rhônetals war, 1481 an die französische Krone. Gegenüber der alten Rivalin Marseille wurde es nun im Fernhandel bedeutungslos. 1801 wurde das Bistum aufgehoben.
 

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Arles [arl]: Stadt in Südfrankreich.

Universal-Lexikon. 2012.