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Schliff
Finish (fachsprachlich); Schleifen

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Schliff [ʃlɪf], der; -[e]s, -e:
1. Art und Weise, in der etwas geschliffen ist:
der Schliff der Edelsteine ist schön.
Zus.: Glasschliff.
2. <ohne Plural> verfeinerte Umgangsformen (die jmdm. durch eine Erziehung vermittelt werden):
ihm fehlt jeder Schliff; er hat keinen Schliff; jmdm. Schliff beibringen.
Syn.: Benehmen, Bildung, Erziehung, Kinderstube, Kultur, Manieren <Plural>.

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schlịffschleifen

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Schlịff [ahd. sli̅fan = schleifen (eigtl. gleiten)]: in der chem. Laboratoriumstechnik Bez. für die geschliffenen, in ihren Abmessungen genormten (Normschliff, NS) u. paarweise als Schliffkern u. Schliffhülse zueinander passenden Verbindungsstücke gläsener Geräte u. Apparaturen, z. B. Kolben, Kühler, Kolonnen, Thermometer, Büretten usw. Neben den üblichen Kegelschliffen kennt man noch Kugel-, Zylinder- u. Planschliffe. Zum Abdichten u. Schmieren im Vakuumbetrieb benutzt man meist Schlifffette (Vakuumfette) auf Paraffin-, Silicon- oder PTFE-Basis.

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schlịff:
1schleifen.

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Schliff,
 
1) allgemein: bestimmte geometrische Gestalt oder die Feingestalt von Oberflächen, die durch Schleifen (und nachfolgendes Läppen oder Polieren) bearbeitet worden sind.
 
 2) Geomorphologie: durch Eisbewegung glatt geschliffene Gesteinsfläche (Gletscherschliff). Die Schliffgrenze ist die Obergrenze der Schleifwirkung von Gletschern und Moränenmaterial am Hang eines Trogtals, oft als Hohlkehle (Schliffkehle) ausgebildet; sie zeigt die Höhe der ehemaligen Gletscheroberfläche an.
 
 3) Labortechnik: Bezeichnung für zugeschliffene gasdichte Verbindungsstücke von gläsernen Laboratoriumsgeräten, die aus Hülse und Kern bestehen. Unter den austauschbar genormten Schliffen (Normalschliffe) werden Kegel-, Kugel-, Zylinder- und Planschliffe unterschieden.
 
 4) Petrologie und Werkstoffkunde: Anschliff, Dünnschliff, Schliffbild.
 
 5) Schmuckherstellung: die Art der Verwandlung eines rohen Edelsteins durch den Anschliff von Facetten in einen Schmuckstein. Der Schliff verursacht oft einen erheblichen Verlust an Karat, betont jedoch die Schönheit des Steins und bringt eine Wertsteigerung. (Diamant, Brillant, Schleifen)
 
 6) Technik: Form der Schneide von Messern und Meißeln. Beim Messer gibt es glatten und welligen Schliff.

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1Schlịff, der; -[e]s, -e [mhd. slif, zu 1schleifen]: 1. a) <o. Pl.> das 1Schleifen (1 b) von etw.: der S. von Diamanten ist mühevoll; b) Art u. Weise, in der etw. geschliffen ist: ein mugeliger S.; die Kristallgläser, Edelsteine haben einen schönen S. 2. a) <o. Pl.> das 1Schleifen (1 a), Schärfen (1), Herstellen einer Schneide: beim S. der Messer; b) Art u. Weise, in der etw. geschliffen, mit einer Schneide versehen ist: die Messer haben einen glatten, welligen S.; die Schere mit einem neuen S. versehen lassen. 3. (Geol.) kurz für ↑Gletscherschliff. 4. kurz für ↑Dünnschliff. 5. <o. Pl.> a) verfeinerte Umgangsformen (die jmdm. durch seine Erziehung vermittelt werden); Lebensart, die jmd. erworben hat: ihm fehlt jeder S.; er hat keinen S.; jmdm. S. beibringen; Ich hab' das Beste aus der Frau gemacht, ihr etwas S. gegeben (Frings, Männer 284); b) bestimmte Vollkommenheit: der neuen Bedienung fehlt noch der S.; In seines Schwiegervaters Werkstatt erhielt er für dieses Gewerk (= Spielzeugmacherhandwerk)... den letzten S. (Freie Presse 1. 12. 89, Beilage 3); Perfekt vorbereitet sind sie angereist, Streichquartette, Klaviertrios, Quintette, um sich nun den letzten S. zu holen (Zeit 15. 4. 99, 53).
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2Schlịff, der; -[e]s, -e (landsch.): Schlief: *S. backen (landsch.; mit etw. scheitern, Misserfolg haben).

Universal-Lexikon. 2012.