◆ Pe|tro|lo|gie 〈f. 19; unz.; Geol.〉 Zweiggebiet der Geologie, das sich mit der Bildung u. Umbildung der Gesteine befasst; Sy Gesteinskunde (2) [<grch. petros „Stein“ + logos „Wort, Kunde“]
◆ Die Buchstabenfolge pe|tr... kann in Fremdwörtern auch pet|r... getrennt werden.
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Pe|t|ro|lo|gie [↑ petr- u. ↑ -logie], die; -; Syn.: Gesteinskunde: Teilgebiet der Mineralogie, das sich außer mit der Beschreibung (↑ Petrographie) vor allem mit Bildung (Petrogenese) u. Umwandlung der ↑ Gesteine beschäftigt.
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Wissenschaft von der Bildung u. Umwandlung der Gesteine, bes. den physikalisch-chemischen Bedingungen ihrer Entstehung.
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Petrologie
die, -, Gesteinskunde, Teilgebiet der Mineralogie, das sich in zwei Arbeitsrichtungen gliedert: die mehr beschreibende Petrographie und die besonders Bildung (Petrogenese) und Umwandlung der Gesteine erforschende Petrologie. Im Einzelnen befasst sich die Petrographie mit der mineralischen und chemischen Zusammensetzung der Gesteine und davon ausgehend mit ihrer Nomenklatur und Klassifikation, ihrem geologischen Auftreten (Lagerung, Gefüge), ihrer zeitlichen und räumlichen Abfolge (Gesteinsprovinzen), ihrer Altersbestimmung und der Bestimmung der physikalischen Eigenschaften von Gesteinen und Gesteinskomplexen. Die Petrologie untersucht demgegenüber die physikalisch-chemischen Bildungsbedingungen der Gesteine und heute in der experimentellen Petrologie, unter Berücksichtigung der Erkenntnisse der Hochdruck- und Hochtemperaturforschung, insbesondere die Phasenbeziehungen in einfachen Mehrstoffsystemen, um die Stabilitätsbedingungen von Einzelmineralen oder einfachen Mineralparagenesen abzugrenzen. Hierbei werden Synthese- und Abbauversuche durchgeführt. Auch natürliche Gesteine unterwirft man Hochdruck-Hochtemperatur-Experimenten, z. B. zur Klärung genetischer Fragen.
Petrologie im weiteren Sinn ist die gedankliche Verknüpfung von Untersuchungsergebnissen aus beiden Arbeitsrichtungen. Die Petrologie versucht, empirisch gewonnene Erkenntnisse aus Naturbeobachtung und Experiment zu Modellen zu ordnen, die gesteinsbildenden Prozesse zu erklären und die physikalisch-chemischen Bedingungen, unter denen sie ablaufen, abzugrenzen. Enge Verbindungen bestehen zur Geologie, Geophysik und Geochemie. Die Untersuchung der Sedimentgesteine (Sedimentologie) ist zu einem eigenen Arbeitsgebiet geworden.
Die technische Gesteinskunde befasst sich v. a. mit den physikalisch-technischen Eigenschaften der Gesteine, u. a. ihrer Dichte, Härte, Druck- und Schlagfestigkeit, Witterungs- und Farbbeständigkeit, Porosität, Kapillarität, Oberflächenbeschaffenheit, Bearbeitbarkeit.
W. Wimmenauer: Petrographie der magmat. u. metamorphen Gesteine (1985);
S. Matthes: Mineralogie. Eine Einf. in die spezielle Mineralogie, P. u. Lagerstättenkunde (51996).
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Universal-Lexikon. 2012.