Akademik

Vorschulerziehung
Vor|schul|er|zie|hung 〈f. 20; unz.〉 Erziehung der Kinder vor Beginn der Schulpflicht

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Vor|schul|er|zie|hung, die:
Förderung von Kindern im Vorschulalter bes. durch die Vorschule (1).

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Vorschul|erziehung,
 
im weiteren Sinn die gesamte Erziehung, die einem Kind vor dem Schuleintritt zuteil wird, besonders jedoch alle außerfamiliären institutionalisierten Lern- und Förderhilfen für Kinder bis zum Schuleintritt; im engeren Sinn die gezielte Vorbereitung drei- bis sechsjähriger sowie siebenjähriger, noch nicht schulreifer Kinder auf den Schulbesuch durch öffentliche oder private Erziehungseinrichtungen. Als beste Form der Förderung Drei- bis Fünfjähriger wurde in den 1970er- und 80er-Jahren vielfach die Frühförderung kognitiver Fähigkeit angesehen unter Berufung auf die Begabungs- und Intelligenzforschung, die Forderung nach Ausgleich schichtspezifischer Benachteiligungen, auch auf das Konzept einer antiautoritären Erziehung oder der Kibbuzerziehung u. a. Die Diskussion wurde von zahlreichen Experimenten sowie auch Schul- und Vorschulversuchen begleitet (Kinderläden, Frühlesen, Vorklassen, kompensatorische Erziehung). Eine Vorwegnahme schulischen Lernens geht aber offenbar auf Kosten der Entfaltung anderer Fähigkeiten, z. B. des sozialen Lernens. Grundsätzlich wird heute das Konzept des Kindergartens mit seiner spielerisch-ganzheitlichen Arbeit in altersheterogenen Gruppen und ein enger Zusammenhang zwischen der Lebenssituation der Kinder und ihrem Spiel befürwortet. Obwohl ab 1996 ein Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz besteht, ist es fraglich, ob die Gemeinden den erforderlichen Ausbau leisten können. Die institutionalisierte Vorschulerziehung als Angebot für alle Kinder bleibt in Deutschland eine dringliche Aufgabe, auch zur Entlastung v. a. der allein erziehenden Eltern. In Schulkindergärten und Sonderschulkindergärten für schulpflichtige, aber nicht schulfähige oder sehr früh schulpflichtige Kinder wird an die Kindergartenpädagogik angeknüpft und der motorische, der emotionelle, der soziale ebenso wie der kognitive Bereich gefördert, wobei Spiel und Lernen in kommunikativer Situation die besten Erfolge für die Überwindung von Retardationen versprechen. - Kinderkrippen und Krabbelstuben sind Einrichtungen der Vorschulerziehung für die Altersgruppe der noch nicht Dreijährigen.
 
In Österreich werden schulpflichtige, noch nicht schulreife siebenjährige Kinder in Vorschulklassen, die als Vorschulstufe an allgemeinen Volksschulen geführt werden, auf den Eintritt in die erste Schulstufe vorbereitet. Für nicht schulpflichtige Kinder erfolgt institutionalisierte Vorschulerziehung wie in Deutschland im Kindergarten.
 
In der Schweiz bestehen innerhalb der Kindergärten unterschiedliche Gewichtungen; während in der deutschsprachigen Schweiz das Gewicht auf spielerischer Tätigkeit gelegt wird, sind die Écoles enfantines in der französischen Schweiz und die Scuole materne im Tessin stärker auf schulisches Frühlernen hin orientiert. Es gibt Sonderkindergärten für behinderte, für fremdsprachige und für schulunreife Kinder.
 
Literatur:
 
H. zur Oeveste: Kognitive Entwicklung in Vor- u. Grundschulalter (1987);
 N. Huppertz: Erleben u. Bilden im Kindergarten (41995).
 
Weitere Literatur: Kindergarten.

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Vor|schul|er|zie|hung, die: Förderung von Kindern im Vorschulalter bes. durch die ↑Vorschule (1).

Universal-Lexikon. 2012.